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Verzeihung als Grundbegriff philosophischer Ethik
Antragsteller
Professor Dr. Klaus-Michael Kodalle
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5442339
Verzeihung ist in bestimmter Hinsicht die geheime Mitte der Ethik. Der Begriff trägt der fragilen Koexistenz solcher Subjekte Rechnung, deren Profil durch Nichtidentität und Fehlbarkeit angegeben wird. In der Konstellation Hegel-Kierkegaard wurde dies markant zur Sprache gebracht. Im 20. Jh. hat man vor allem in der phänomenologisch-hermeneutischen Schule den extra-ordinären Charakter des Aktes der Verzeihung - die ¿Überschuss-Logik des Pardon¿ - untersucht. Wenn richtig ist, dass jeder Mensch ein in seiner moralischen Integrität gefährdetes Wesen ist, muss die moralphilosophische Reflexion von dem Befund einer immer wieder sich ereignenden ¿Selbst-Verfehlung¿ ausgehen. Folglich muss man sich auf das fundamentale Problem einlassen, Verzeihung, Nachsicht und Entschuldigung in anthropologischer, interpersoneller, gesellschaftlicher, politischer, rechtlicher Hinsicht zu analysieren. Die Umrisse einer systematischen Theorie der Verzeihung sollen in Auseinandersetzung mit den wichtigsten Theorien des 20. Jh.s erarbeitet werden. ...
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen