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"Der Reichstag zu Augsburg 1547/48", bearbeitet von Dr. Ursula Machoczek (Heidelberg) - Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V.
Antragsteller
Professor Dr. Dietmar Willoweit
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5442427
Als der Reichstag von 1547/48 ausgeschrieben wurde, hatte sichdie politische Lage im Reich mit dem Sieg Karls V. über denSchmalkaldischen Bund maßgeblich zugunsten des Kaisers verändert.Er konnte aus einer Position der Stärke die Reichsständemit seinen Vorstellungen zur Lösung des Religionsproblemsund zur verfassungsrechtlichen Neuordnung des Reichs konfrontieren.Er stellte eine Regelung des Religionskonflikts inAussicht und betonte seine Absicht, das Reichskammergerichtwiederaufzurichten. Ferner sollten schon früher begonnene Verhandlungenzum Abschluß gebracht werden. Nachdem eine Gesamteinigungnicht zustande kam, wurde über folgende Fragen im einzelnenverhandelt: die Neufassung des Landfriedens, eine neueReichskammergerichtsordnung, eine Neufassung der Reichsmatrikel,eine - am Widerstand der Altgläubigen gescheiterte -interimistische Lösung in der Religionsfrage, die für alleReichsstände Gültigkeit besaß, eine Neufassung der Münz- undPolizeiordnung. Daneben kamen die Beziehungen zwischen denNiederlanden und dem Reich zur Verhandlung, wobei der Kaisernach einer Möglichkeit suchte, den Schutz des Reichs auf dieNiederlande auszudehnen, was mit der Siegelung des BurgundischenVertrags endete. Der Bewilligung von Geldern zurSicherung des Reichs vor inneren und äußeren Feinden, insbesondereden Türken, wurde von den Reichsständen schließlichzugestimmt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen