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Klinische Wirksamkeit und neurophysiologische Wirkmechanismen von Neurofeedback bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Antragsteller
Professor Dr. Gunther Moll; Professor Dr. Aribert Rothenberger
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2005 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5442546
Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (DHS) sind unaufmerksam, impulsiv und motorisch überaktiv. Sie sind in ihrer Entwickung stark gefährdet. Eine Behandlung sollte möglichst frühzeitig und umfassend erfolgen. Ersten Studien zufolge kann Neurofeedback (NF) ein zusätzlicher Therapiebaustein zu den bestehenden evidenzbasierten Behandlungsmöglichkeiten (medikamentöse Therapie mit Stimulanzien, Verhaltenstherapie) sein. Bei diesem computergestützten Verfahren erlernen die Kinder, spezifische Anteile ihrer hirnelektrischen Aktivität zu verändern. Dies soll den Kindern helfen, ihr Verhalten besser zu steuern. In Studie I des Vorhabens wird bei Kindern mit ADHS die Wirksamkeit eines NF-Trainings, das sowohl ein Frequenzband-Training als auch ein Training langsamer kortikaler Potentiale beinhalten, gegen ein Computer-Aufmerksamkeitstraining evaluiert, 120 Kinder mit ADHS im Alter von 8-12 Jahren nehmen teil, die zwei Blöcke a 20 Einheiten eines der beiden Trainingsprogramme absolvieren. Für das NF-Training wird das Feedbacksystem "GöFI" eingesetzt, das von den Antragsteller speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt wurde. Zur Aufdeckung zentralnervöser Wirkmechanismen werden neuropsychologische und neurophysiologische Parameter erhoben. Es wird erwartet, dass das NF-Training eine größere Verbesserung der ADHS-Symptomatik als das Computer-Aufmerksamkeitstraining erbringt. Bei gesunden Erwachsenen wird in Studie II mit einem "Yoked Control"-Design geprüft, ob verbesserte Aufmerksamkeitsleistungen tatsächlich auf die trainierten neuroregulatorischen Prozesse zurückzuführen sind. Sollten sich diese Hypothesen bestätigen, kann Neurofeedback als weiterer klinisch wirksamer Therapiebaustein für ADHS angesehen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Hartmut Heinrich