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Neue Wege der geowissenschaftlichen Nutzung quartärer Ostrakoden

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544292899
 
Ostracoda ist eine Gruppe mikroskopisch kleiner Krebstiere mit einem leicht fossilisierbaren, kalzitischen, zweiklappigen Panzer. Sie gehören zu den geowissenschaftlich nützlichsten Fossilgruppen kontinentaler Systeme, besonders im Quartär. Ihre Verwendung wird jedoch durch Wissenslücken über ihre Ökologie sowie ihre Verbreitung in Raum und Zeit gehemmt. Das hier vorgeschlagene Forschungsprojekt hat vorrangig das Ziel, neue Methoden zur assoziationsbasierten paläoökologischen Analyse zu entwickeln und diese an Sukzessionen aus dem Quartär Ostdeutschlands zu testen. Bereits etablierte autoökologische Methoden der Paläomilieuananlyse mit Ostrakoden sollen weiter entwickelt werden. Wir beabsichtigen, neue ostrakodenbasierte Transferfunktionen zu entwickeln und die Mutual Ostracod Temperature Range-Methode zu verbessern, um paläoklimatische Veränderungen zu rekonstruieren; der Fokus liegt dabei auf dem Jungpleistozän und Holozän. Weiterhin untersuchen wir den biostratigraphischen Leitwert und die paläobiogeographische Aussagekraft von Ostrakodenarten im Quartär Deutschlands. Um diese Ziele zu erreichen, analysieren wir umfangreiches, unpubliziertes Sammlungsmaterial und tragen weitere Informationen aus weit verstreuten Publikationen und unpublizierten Berichten und Abschlussarbeiten zusammen und werten diese Daten neu und umfassend aus. Das Untersuchungsgebiet wird hierbei Ostdeutschland sein, das heißt, die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Thüringen und Sachsen. Nach erfolgreichem Abschluss des Forschungsvorhabens sollen die Untersuchungen auf die westlichen Bundesländer Deutschlands ausgedehnt werden. Die Daten und Ergebnisse dieser Auswertungen und Analysen werden verwendet, um die Forschungsfragen des Vorhabens zu beantworten und die aufgestellten Hypothesen zu testen. Diese fokussieren auf die paläoökologische, biostratigraphische und paläobiogeographische Verwendung quartärer Ostrakoden und dadurch generierte Erkenntnisse zur Umweltentwicklung im Quartär Deutschlands. Wir erwarten substantielle Fortschritte in unserer Kenntnis der paläoklimatischen Entwicklung der ostdeutschen Region und die deutliche Verbesserung der Aussagekraft quartärer Ostrakoden in der Quartärgeologie.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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