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Psychosoziale und behaviorale Prädiktoren von Outcomes vor und nach der Herztransplantation in der Studie "Warten auf ein neues Herz"

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5443020
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bei 318 Personen (davon 58 Frauen), die in 17 Kliniken (16 in Deutschland, 1 in Österreich) neu auf der Warteliste für eine Herztransplantation angemeldet worden waren, wurden verhaltensbezogene und psychologische Merkmale erfasst. Es zeigte sich, dass diejenigen Patientinnen und Patienten, die zu Beginn ihrer Wartezeit mehr körperliche Aktivitäten ausübten, unabhängig von ihrem medizinischen Zustand bessere Chancen hatten, die Wartezeit ohne gesundheitliche Verschlechterungen zu überleben als Personen mit weniger körperlicher Aktivität. Häufiger Verzehr von Lebensmitteln, die sehr salzhaltig und reich an gesättigten Fettsäuren sind, erhöhte das Risiko für eine hochdringliche Transplantation wegen eines verschlechterten Gesundheitszustands. Hingegen verringerte der Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren das Risiko, während der Wartezeit zu versterben. Überraschend war, dass im Studienzeitraum 39 Personen von der Warteliste wieder abgemeldet werden konnten, weil sich ihr Gesundheitszustand ausreichend verbessert hatte. Diese Patienten hatten zwar bereits zu Beginn der Wartezeit etwas bessere medizinische Werte. Darüber hinaus wurde die Chance auf Verbesserung entscheidend dadurch mit bedingt, wenn zu Beginn der Wartezeit keine Anzeichen einer depressiven Störung bestanden und die Person sozial gut integriert war. Diese Aspekte sagten aber nicht nur dies und Verschlechterungen des Gesundheitszustands während der Wartezeit vorher, sondern beeinträchtigten auch das Überleben nach der Transplantation. So hatten acht Jahre nach Transplantation diejenigen die größten Chancen noch am Leben zu sein, die zu Beginn der Wartezeit nicht depressiv und zudem gut integriert waren. Dies liefert wichtige Erkenntnisse, um zukünftig gesundheitspsychologische Interventionen zu entwickeln. Betroffene sollten frühzeitig darin unterstützt werden, ihr Verhalten zu ändern, ihre sozialen Kontakte zu pflegen und auszubauen und einen positiven Blick auf ihr Leben zu bewahren.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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