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Wirkung von Alkohol auf sozialphobische Probanden bei der Verarbeitung von sozial bedrohlichen emotionalen Gesichtsausdrücken

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5443324
 
Eine soziale Angststörung erhöht das Risiko für Alkoholmissbrauch bzw. -abhängigkeit um bis das fünffache gegenüber der Allgemeinbevölkerung. Der ursächliche Mechanismus ist unklar. Sozialphobiker zeigen eine bevorzugte Verarbeitung sozial-bedrohlicher Informationen. Theorien zur Erklärung von Alkoholwirkung (z.B. die Appraisal Disruption Theorie) postulieren, dass Alkohol die Verarbeitung von Angstreizen behindert, und so die Angstreaktionen indirekt attenuiert. Hier soll die Wirkung von Alkohol auf zwei bekannte Auffälligkeiten in der Informationsverarbeitung bei klinischer Sozialangst untersucht werden. Verringert Alkohol bei Sozialphobikern den Aufmerksamkeitsbias sowie den expliziten Erinnerungsbias für eindeutige bzw. nicht eindeutige sozial-relevante Stimuli (unterschiedlich ausgeprägt ärgerliche/neutrale/fröhliche Gesichtsausdrücke)? Die Prüfung von Aufmerksamkeitshinwendung und -haftung soll mit einem modifizierten Dot-Probe Paradigma erfolgen. Die Prüfung des expliziten Gedächtnisses erfolgt nach der Signalentdeckungstheorie. Wir erwarten, dass Alkohol bei Sozialphobikern auf deren gesteigerte Erinnerungsleistung für negative Gesichtsausdrücke und deren vermehrte Aufmerksamkeitszuwendung normalisierend wirkt, jedoch nur für schwach negative Gesichter. Bei den Gesunden sollte die verstärkte Aufmerksamkeit für eindeutig emotionale Gesichter durch Alkohol reduziert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Fred Rist
 
 

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