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Phylogeographische Rekonstruktion der Besiedlung von Süßgewässern Asiens und Ozeaniens durch Krabben

Antragsteller Dr. Dirk Brandis
Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5443370
 
Die paläogeographische und paläoklimatische Entwicklung des Indischen Ozeans und der ihn umgebenden Kontinente hat vermutlich eine entscheidende Rolle bei Diversifizierungs- und Ausbreitungsprozessen von Organismen zwischen Asien und Afrika-Madagaskar gespielt. Zoogeographisch sind diese Zusammenhänge bis heute nur unzureichend verstanden und Erklärungsbedarf besteht insbesondere bei der Süßwasserfauna. Es gibt bis heute keine schlüssige Theorie dafür, wie ein Faunenaustausch von Süßwasserorganismen zwischen Indien / SO-Asien einerseits und Afrika / Madagaskar andererseits auch nach dem Auseinanderbrechen des Gondwanakontinents stattgefunden haben kann, obwohl es Indizien für einen solche Austausch gibt. Süßwasserkrabben aus der Verwandtschaft der Parathelphusoidea sind besonders gut geeignet, um einen Beitrag zur Lösung dieser Problematik zu leisten. Sie sind in allen Kontinenten, die den Indischen Ozean umgeben, verbreitet und haben außerdem auf den größeren Inselsystemen endemische Krabbenfaunen mit z.T. erheblichen Artenzahlen entwickelt. Allerdings sind die Parathelphusoidea im Gegensatz zu den eurasischen Potamoidea bislang nur sehr ungenügend bearbeitet und molekulargenetische Verwandtschaftsanalysen fehlen bis dato völlig. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, auf der Basis einer sorgfältigen molekulargenetisch und morphologisch begründeten phylogenetischen Analyse die Besiedlungsgeschichte Afrikas und Asiens durch parathelphusoide Süßerwasserkrabben zu rekonstruieren. Neben den großräumigen Beziehungen sollen auch Diversifikationsprozesse auf unterschiedlich alten Inselsystemen untersucht werden, um Alter und Richtung der Besiedlung bestimmen zu können. Eine wichtige Voraussetzung für dieses Projekt ist, dass das Material hierfür zum großen Teil bereits vorliegt; nur in einzelnen Fragen sollen ganz gezielte Untersuchungen vor Ort durchgeführt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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