Eine Studie über die Zeitliche Empfindlichkeit bei Blindsehens (Blindsight)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Zusammenfassend konnte die Studie zeigen, dass die Blindsichtfähigkeit gesteigert oder erzeugt werden kann, wenn den Pafienten temporal modulierte Stimuli dargeboten werden. Daraus kann geschlossen werden, dass visuelle Prozesse (im Speziellen Figur- oder Formwahmehmungsprozesse) durch das synchrone Feuem der Neuronen beeinflusst, wenn nicht gar vermittelt werden. Eine exteme temporale Stimulation (Elliott & Müller, 1998) kann dabei die geschädigte, inteme Synchronizität beeinflussen und wieder zu einem Gleichgewicht der visuo-kortikalen Funktion führen. In diesem Zusammenhang kann weiter geschlossen werden, dass durch die 12 temporale Beeinflussung "höhere" Prozesse den geschädigten oder nicht vorhandenen Input von VI kompensieren und diese Kompensation für die visuelle Restkapazität bzw. Blindsicht im defekten Gesichtsfeld verantwortlich ist. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass temporale Stimulation zu morphologische Veränderungen im Gesichtsfeld führen kann, unabhängig vom Alter der Läsion, der Art der Läsion oder des Alters der Patienten. Dies zeigt einmal mehr, dass eine Läsion im zentralen visuellen System nicht immer zu einem kompletten und permanenten Verlust der visuellen Funktion führen muß (siehe auch Zihl & von Cramon, 1979), Wie diese Veränderungen stabilisiert werden und Patienten somit langfristig davon profitieren können, wäre eine Anregung für weitere Untersuchungen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Seifert D. & Elliott, M.A. (2005). Form discrimination and temporal sensitivity in blindsight. Perception, 34 (suppl.). European Conference on Visual Perception (ECVP), 143.
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Seifert, D. (2006). Temporal dynamics, sensitivity and form discrimination in blindsight. Doktorarbeit, LMU, München