Internet und Biotechnologie. Technologische Innovationen und ihre Auswirkungen auf Akteurfigurationen, Konkurrenzmuster und Kooperationsbeziehungen in vergleichender Perspektive
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Neue vielseitig verwendbare Technologien wie das Internet, die Gentechnik oder die Nanotechnologie haben zum Teil gravierende sozioökonomische und institutionelle Wirkungen: Sie tragen zur Veränderung von Organisationsmustern und interorganisationalen Beziehungen bei, eröffnen Spielräume für neue Akteure und setzen etablierte Akteure unter Anpassungsdruck. Darüber hinaus entstehen durch sie oft neue Marktsegmente und Konkurrenzkonstellationen, sie modifizieren Lebensstile und Konsummuster und sie erfordern zum Teil weit reichende Neujustierungen politisch-regulativer Rahmensetzungen. Wie vollziehen sich solche durch neue technologische Möglichkeiten angestoßene Prozesse sozioökonomischen und institutionellen Wandels und welche typischen Verlaufsmuster nehmen sie an? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Neue Technologien beeinflussen verschiedene Wirtschaftssektoren oft in sehr unterschiedlicher Weise. Der durch das Internet angestoßene Anpassungsdruck ist beispielsweise im Musik- und Mediensektor weit größer als in der Automobil Industrie. Dieser Druck kann zudem in unterschiedlicher Weise durch die betroffenen Akteure wahrgenommen und verarbeitet werden. Die US amerikanische Pharmaindustrie zum Beispiel stand der Gentechnik und den mit dieser Technologie verbundenen industriestrukturellen Veränderungen von Anfang an weit aufgeschlossener gegenüber als ihr deutsches Pendant. Ausgehend von diesen empirischen Beobachtungen wurde ein analytischer Ansatz entwickelt, mit dem sich Ausmaß und typische Muster technikinduzierten sektoralen Wandels als Zusammenspiel von zwei wesentlichen und aufeinander bezogenen Einflussfaktoren untersuchen und erklären lassen. Das ist • Zum einen die spezifische sektorale Eingriffstiefe neuer Technologien, also die substanzielle oder inkrementelle Bedeutung, die diese für das jeweilige sektorale System haben (können); • zum anderen die sektorale Adaptionsfähigkeit der dort etablierten sozioökonomischen Strukturen, Institutionen und Kernakteure, die mit neuen technologischen Möglichkeiten konfrontiert werden. Mit Hilfe des ersten Konzepts lässt sich der sektorale Anpassungs- und Veränderungsdruck, den neue Technologien erzeugen, identifizieren. Mit dem zweiten komplementären Konzept lassen sich die sektorale Aufnahmebereitschaft und Verarbeitungskapazität dieses Drucks, die durch die dort jeweils bestehenden Strukturen, Institutionen und Handlungsorientierungen geprägt werden, analysieren. Aus dem spezifischen Zusammenspiel der beiden Einflussfaktoren ergeben sich unterscheidbare sektorale Transformationsmuster in einem Spektrum zwischen antizipativer Anpassung und krisenhafter Reaktion. Derartige sektorale Transformationsprozesse verlaufen in der Regel nicht als radikale Brüche in kurzen Fristen, sondern konkretisieren sich in einer Vielzahl eher gradueller sozioökonomischer und institutioneller Veränderungen. Sie erstrecken sich über einen längeren Zeitraum und können in ihrer Kumulation durchaus gravierend sein.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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2005: CtmecTsyBa JIH HHTepHex HKOHOMHKa? In: CoifuojioeuHecKU npoÖJiCMu (Sociological Problems) 1-2, 227-243.*
Dolata, Ulrich
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2005: Geschäfte mit Musik-Downloads. In; Blätter für deutsche und internationale Politik (50) 11, 1390-1392.
Dolata, Ulrich
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2005: Reflexive stimulation or disjointed incrementalism? Readjustments of nafional technology and innovation policy. In: Science. Technology and Innovation Studies (1) 1, 59-76.
Dolata, Ulrich
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2005; Eine Internetökonomie? In: WSI-Mitteilungen (58)1, 11-17.*
Dolata, Ulrich
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2006: Geschäftsmodelle im Web 2.0. In: Blätter für deutsche und intemationale Politik (51)11,1398-1400.
Dolata, Ulrich
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2006: Technologie- und Innovationspolitik im globalen Wettbewerb. Veränderte Rahmenbedingungen, institutionelle Transformationen und politische Gestaltungsmöglichkeiten. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft (16)2, 427-455.
Dolata, Ulrich
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2006: Unfassbare Technologien und internationale Innovationsverläufe. Gestaltungsperspektiven nationaler Technologie- und Innovationspolitiken. In: Sigrid Graumann/ Katrin Grüber (Hrsg.), Biomedizin im Kontext. Münster: LIT, 297-312.
Dolata, Ulrich
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2006; Forschungsstandort Deutschland. In: Blätter für deutsche und internationale Politik (51)5, 619-621.
Dolata, Ulrich
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2007: 25 Jahre kommerzielle Gentechnik. In: Blätter für deutsche und internationale Politik (52) 11,1395-1397.
Dolata, Ulrich
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2007: An Intemet-based Economy? In; Arno Bamme/Günter Getzinger/ Bemhard Wieser (Eds.), Yearbook 2006 of the Institute for Advanced Studies on Science, Technology & Society. München / Wien; Profil, 295-304.
Dolata, Ulrich
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2007: Bringing Technology back in. Technik als Einflussfaktor sozioökonomischen und institufionellen Wandels. In: Ulrich Dolata/Raymund Werle (Hrsg.), Gesellschaft und die Macht der Technik. Sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung. Frankfurt / New York: campus, 15-43.
Dolata, Ulrich/Raymund Werie
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2007: Der neue Sound, In: Blätter für deutsche und internationale Politik (52)5, 625-627. 13
Dolata, Ulrich
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2007: Gesellschaft und die Macht der Technik. Sozioökonomischer und institutioneller Wandel durch Technisierung. Frankfurt / New York: campus.
Dolata, Ulrich/Raymund Werle (Hrsg.)
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2007: Technik und sektoraler Wandel. Technologische Eingriffstiefe, sektorale Adaptionsfähigkeit und soziotechnische Transformationsmuster. Köln: MPIfG Discussion Paper 07/3.
Dolata, Ulrich
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2007; Neujustierungen und Gestaltungsperspektiven der staatlichen Technologie- und Innovationspolitik. In; Günter Feuerstein (Hg.), Strategien biotechnischer Innovation. Analysen, Konzepte und empirische Befunde. Hamburg; Hamburg University Press, 31-66.
Dolata, Ulrich
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2008: Das Intemet und die Transformation der Musikindustrie. Rekonstruktion und Erklärung eines unkontrollierten Wandels. In: Berliner Journal für Soziologie (18)3, 344-369.
Dolata, Ulrich
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2008: Das Internet und die Transformation der Musikindustrie. Rekonstruktion und Erklärung eines unkontrollierten sektoralen Wandels. MPIfG Discussion Paper 08/7. Köln: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.*
Dolata, Ulrich
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2008: Die Kopplung von Wissenschaft und Wirtschaft. Das Beispiel Nanotechnologie (Rezension), in: Soziologische Revue (31)2, 191-194.
Dolata, Ulrich
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2008: Musik per Download, in: Blätter für deutsche und internationale Politik{53)6, 115-117. 5. Dolata, Ulrich, 2008: 25 Jahre Gentechnik - Eine Erfolgsstory?, in: Soziale Technik 2, 10- 12.
Dolata, Ulrich
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2008: Technologische Innovationen und sektoraler Wandel. Eingriffsfiefe, Adaptionsfahigkeit, Transformafionsmuster; Ein analytischer Ansatz. In: Zeitschrift für Soziologie (37)1,44-61.
Dolata, Ulrich,
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2008: The Transformative Capacity of New Technologies. How Innovations Affect Sectoral Change: Conceptual Considerations. Köln: MPIfG Discussion Paper 08/2.*
Dolata, Ulrich