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Schnelle Erstarrung komplexer Flüssigkeiten

Fachliche Zuordnung Experimentelle Physik der kondensierten Materie
Förderung Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5444950
 
Bei der Erstarrung einer stark unterkühlten Schmelze werden Wachstumsgeschwindigkeiten der Grenzfläche zwischen Kristall und Schmelze in der Größenordnung Meter pro Sekunde erreicht. Dies ermöglicht bei einer Schmelzflüssigkeit aus mehreren, chemisch verschiedenen Komponenten das Einfrieren von Nichtgleichgewichtsstrukturen, die auf diesem Wege gezielt für technische Anwendungen hergestellt werden. Unser Interesse richtet sich auf mögliche Instabilitäten der Wachstumsfront, wie sie von uns bei hinreichend schneller Bewegung von Domänenwänden in binären Kristallen gefunden wurden. Ursache hierfür ist die an solchen Defekten häufig auftretende Bildung von Filmen einer neuen Phase und deren Wechselspiel mit Defektfluktuationen. Bei Phasenübergängen erster Ordnung kann außerdem die Filmdicke durch Verharren in einem metastabilen Zustand anwachsen, was zu einem kinetischen Benetzungsübergang und einem daraus resultierenden kritischen Verhalten der Defektbeweglichkeit führt. Anomalien der Defektbeweglichkeit sind auch bei der Bewegung von Korngrenzen zu beobachten, wobei anstelle von Fluktuationen eines Benetzungsfilms diffundierende Fremdatome treten. Zentrales Anliegen des geplanten Projekts ist die Frage nach einer ähnlichen Vielfalt dynamischer Effekte bei der schnellen Erstarrung komplexer Schmelzflüssigkeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Russische Föderation
 
 

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