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Vom hellenistischen Herrscherkult zum römischen Kaiserkult. Die kultische Verehrung Roms durch die Griechenstädte Kleinasiens (195-29 v.Chr.)
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Mehl
Fachliche Zuordnung
Alte Geschichte
Förderung
Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5445418
Die Annahme, dass der römische Kaiserkult die direkte Fortsetzung des hellenistischen Herrscherkultes war, erscheint logisch und wird deshalb in der Forschung oft behauptet, doch stets nur pauschal und ex eventu begründet. Dringt man etwas näher in die Problematik ein, wird schnell klar, dass es keinen geraden Weg zwischen dem Herrscherkult und dem zuerst in Kleinasien praktizierten Kaiserkult gab. Dies wirft die Frage nach den Vermittlungsinstanzen zwischen beiden Kultformen auf. Als solche lassen sich die von den Poleis Kleinasiens zwischen 195 und 29 v.Chr. eingerichteten Kulte für Rom identifizieren, worunter wir alle Kulte und Spiele für die Stadt Rom, den populus Romanus, römische Amtsträger und Institutionen sowie für die Thea Rhome/Dea Roma verstehen. Das Projekt will auf die vom hellenistischen Herrscherkult herrührenden Gemeinsamkeiten dieser von den Poleis Kleinasiens eingerichteten Kulte für Rom abheben mit dem Ziel, in Art und Intensität der Anpassung dieser Kulte an die neuen Gegebenheiten das entscheidende Kriterium für ihre Eignung zum römischen Kaiserkult festzustellen. Damit wird auch geklärt werden können, warum und wie sich im Zuge einer anfangs offenen Entwicklung schließlich die provinzialen Thea Rhome-Kulte sowie die Kulte für bedeutende römische Politiker in den Vordergrund schoben und schließlich die Basis des frühen Kaiserkultes bildeten. Demnach gibt das Projekt Antwort auf die Frage nach der Bedeutung lokaler, regionaler und überregionaler Traditionen der auf Rom bezogenen östlichen Stadt- und Provinzialkulte für die Herausbildung des Kaiserkultes als des Zentrums römischer Reichsreligion.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme