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Statistische Diskriminierung als Rechtsproblem

Subject Area Public Law
Term from 2004 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5446015
 
Es soll die europarechtliche und verfassungsrechtliche Bedeutung statistischer Diskriminierung untersucht werden. Statistische Diskriminierung wird in ihren ökonomischen Dimensionen seit langem erforscht. Eine systematische rechtswissenschaftliche Untersuchung steht hingegen noch aus. Statistische Diskriminierung tritt auf, wo mit Informationsdefiziten behaftete Entscheidungen anhand von Wahrscheinlichkeitsurteilen getroffen werden. Soll eine differenzierende Entscheidung nach einem Kriterium getroffen werden, dessen Vorliegen unmittelbar gar nicht oder nur mit großem Aufwand feststellbar ist, kann ein rationales und rationelles Entscheidungsverhalten darin bestehen, die Differenzierungsentscheidung auf der Grundlage eines besser erkennbaren "Stellvertretermerkmals" zu treffen, das in einem statistisch aussagekräftigen Zusammenhang zum Hauptkriterium steht. Die Verwendung statistischer Diagnosen erscheint als Instrument "richtiger" und rationeller Entscheidung unter Ungewissheitsbedingungen unverzichtbar, weil sie über Informationsdefizite hinweg helfen und eine Kosten senkende Standardisierung der Entscheidungsfindung ermöglichen kann. Auf rechtliche Grenzen stößt dies jedoch bei der Differenzierung anhand personenbezogener Merkmale. Die Verwendung statistischer Diagnosen steht im Spannungsfeld ökonomischer Effektivitätsanforderungen und grundrechtlichen Schutzes privatautonomer Entscheidungsfindung einerseits sowie gesellschaftspolitischer Gerechtigkeitsforderungen und grundrechtlichen Diskriminierungsschutzes andererseits. Es sollen allgemeine, sachgebietsübergreifende Kriterien zur Beurteilung statistischer Diskriminierung entwickelt und an einem Referenzgebiet ("Versicherungswirtschaft") sowie an einem Referenzmerkmal ("Alter") ausgearbeitet werden.
DFG Programme Research Grants
 
 

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