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Homophobie und Staatsräson in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Antragstellerin
Professorin Dr. Karin Hausen
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung in 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5446166
Mit der Wende zum 20. Jahrhundert beschäftigte sich die Öffentlichkeitin Deutschland mit dem neu entdeckten Phänomen "Homosexualität".In wissenschaftlichen, juristischen und politischenKontroversen sowie einer dichten Folge gesellschaftlicherSkandale stritt man darum, ob gleichgeschlechtliche Sexualitätals psychologisches Rätsel und Spielart der Natur oder aber alsVerbrechen, Sittenverfall, Symptom bedrohlicher völkischerDegeneration und Verweiblichung der Kultur oder als Krankheitverstanden werden müsse. Die Debatten kulminierten in der weitverbreiteten Vorstellung, der Staat könne in seinen verborgenenBewegungsgesetzen durch die Wirkkraft mannmännlicher homoerotischerBindungen geprägt und dadurch zugleich in seiner Existenzbedroht sein. In den Beiträgen des Sammelbandes wird einBogen geschlagen von den Debatten um Homosexualität, Männlichkeitund Staat im Wilhelminischen Kaiserreich und der WeimarerRepublik bis hin zum Schreckensszenario einer den Staat bedrohendenhomosexuellen "Seuche", die die Nationalsozialistenmit einer rigorosen Verfolgungspolitik "auszumerzen" versuchten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen