Untersuchungen zur Genregulation von Podocin bei Nierenerkrankungen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Für die Aufrechterhaltung der Filtrationsbarriere in der Niere ist die so genannte glomeruläre Schlitzmembran verantwortlich, an deren Aufbau unter anderem das Protein Podocin beteiligt ist. Bei verschiedenen Krankheitsprozessen ist die Anatomie der Schlitzmembran gestört und kann durch medikamentöse Therapien restauriert werden. Die Transkriptionsregulation von Podocin, die bisher wenig erforscht ist, könnte hierbei von Bedeutung sein. Unsere Untersuchungen ergaben, dass sich für die Regulation von Podocin eine Enhancerund eine Silencerregion identifizieren lassen. In der Enhancerregion konnte die Bindung des Transkriptionsfaktorproteins LMX1B nachgewiesen werden, die bei der seltenen erblichen Erkrankung des Nail-Patella-Syndroms von Bedeutung ist, die auch mit Störungen der Nierenfunktion einhergeht. Das Bindungsprotein in der Silencerregion konnte nicht identifiziert werden. Weiterhin fanden sich zwei Potymorphismen in der 5'-Regulationsregion des Podocingens, -116C/T und -670C/T. Für die Variante -116T konnte eine Reduktion der Transkriptionsaktivität um 50% nachgewiesen werden. Das Auftreten der Varianten -116C und -116T wurde bei gesunden Blutspendern und Patienten mit den Nierenerkrankungen minimal change Glomerulonephritis, fokal-segmentaler Sklerose und membranöser Glomerulonephritis untersucht, wobei sich keine Unterschiede in der Frequenz der Genotypen zwischen den vier Gruppen finden ließen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Transkriptionsregulation des humanen Podocingens und Promotorpolymorphismen bei Erkrankungen mit nephrotischem Syndrom. Medizinische Klinik 100: 66, 2005
S. Harendza, C. Jafari, U. Helmchen, R. Stahl