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Untersuchung der Bedeutung von Wissenssystemen für den Konzertbetrieb am Beispiel von Programmheften und Musikeinführungen (BRD seit 1945)

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5446456
 
Dass das Konzertwesen sich in einer desolaten Situation befindet, mag überspitzt formuliert erscheinen. Gegen eine optimistische Einschätzung der Lage sprechen jedoch Faktoren, die vorerst mit den Stichwörtern ¿Auflösung des Bildungsbürgertums, Altersstruktur des Publikums, Tonträgerindustrie, Subventionskürzungen, Marginalisierung der Neuen Musik und Diversifikation des Kulturangebots¿ benannt sein mögen. Zusätzlich ist die Lage belastet durch eine Wertung des Wissens über Musik, eine spezifische Ideologisierung des Komponierens, Musizierens und Musikhörens, die vor allem im 19. Jahrhundert angelegt wurde und im Westen Deutschlands nach 1945 in besonderer Weise an die Situation der jungen Bundesrepublik geknüpft wurde. Opernhäuser, Orchester und Kammerensembles suchen seit einiger Zeit nach Wegen, die Zugänglichkeit der Klassischen Musik auch weiterhin zu gewährleisten. Handlungsorientierte Ansätze und Personalisierungsstrategien, für ein jüngeres Publikum vorgesehen und nicht selten publicityträchtig aufbereitet, treten an die Seite der klassischen, zumeist schriftlichen Vermittlungsformen für das erwachsene Publikum. Ziel des Projektes ist es, Systeme des Wissens über Musik am Beispiel jener schriftlichen Vermittlungsformen zu untersuchen und sie mit der gegenwärtigen Situation des Konzertbetriebes in Beziehung zu setzen. Die zentrale Frage lautet, wie und mit welchen Konsequenzen Musikwissenschaft, Populärwissenschaft und Musikpublizistik an der Verbreitung von Wissen über Musik beteiligt sind und wie sie auf das Phänomen sich verlagernden Wissens reagieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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