Detailseite
Projekt Druckansicht

Sozialpolitik in der Sowjetunion 1956 bis 1970

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5446563
 
Das Forschungsprojekt ist kontrazyklisch in der Zeitgeschichte zur Sowjetunion angelegt. Während sich die meisten Forschungen mit der Periode des Stalinismus beschäftigen, untersucht es jenen Bereich sowjetischen Lebens, der noch im heutigen Russland Sozialnostalgie hervorruft. Erst seit 1956, verstärkt seit 1964/65, begann das Regime eine systematische Sozialpolitik, die politisch eng mit der Entstalinisierung verbunden war. Für sie ist der Begriff sozialistischer Wohlfahrtsstaat geprägt worden. Ihre Bedeutung sowohl für die Entwicklung des Systems als auch für den Lebensstandard der Bevölkerung steht in keinem Verhältnis zur historiographischen Aufarbeitung. Das Vorhaben untersucht auf der Grundlage der zugänglichen Akten in Moskauer Archiven das Thema zum einen auf der Ebene der Politik: die politischen Debatten darüber, ihre Hintergründe und die Begründungen für Sozialpolitik, die Zusammenhänge mit der Wirtschaftsentwicklung und die Frage, inwieweit diese von den Entscheidungsträgern problematisiert wurden; auf der Ebene der politischen Folgen und des Alltags; den wichtigsten Bereich der Sozialpolitik - die Altersversorgung. Das Projekt trägt damit zu einer vergleichenden Wohlfahrtsstaatforschung bei, in der auch der sozialistische Wohlfahrtsstaat diskutiert wird, der in der theoretischen Literatur kaum zur Kenntnis genommen worden ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung