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Mobilitätsverhalten, Generationserfahrung und individuelle Biographie

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5447174
 
Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, die Wirkungen biographischer Einflüsse, übergenerationeller Prägungen und Veränderungen der Umwelt auf das individuelle Mobilitätsverhalten unter besonderer Berücksichtigung des Freizeitverkehrsverhaltens zu untersuchen. Dazu werden Befragungen mit Angehörigen unterschiedlicher Altersgruppen in Berlin und Zürich durchgeführt, die durch Vergleichsmaterial aus anderen Orten Deutschlands bzw. der Schweiz ergänzt und gewichtet werden sollen. Das Mobilitätsverhalten, so die Leitthese dieses Forschungsvorhabens, ist auch eine Folge von Mentalitäten und sozialen Stilisierungen, und kann daher wie diese zu den sozial vermittelten Phänomenen langer Dauer ( longue durée ) in der Gesellschaft gezählt werden. Um diese habituellen Aspekte des Mobilitätsverhaltens erstmals zu erfassen, soll durch eine interdisziplinäre Anwendung von Methoden der Verkehrswissenschaft und der (historischen) Biographieforschung der Generationenansatz der Sozialwissenschaften exemplarisch für die Freizeitverkehrsforschung fruchtbar gemacht werden. Die Kooperation von Geistes-, Sozial und Planungswissenschaften in diesem interdisziplinär problemorientierten Kontext eröffnet für die Verkehrswissenschaft neue Modellierungsansätze, während die Geschichtswissenschaft wesentlich von der Überprüfung der Tragfähigkeit des Generationenansatzes am Beispiel des Verkehrsverhaltens profitieren kann. Im einzelnen wird die sich in (Mobilitäts-)Biographien widerspiegelnde Wechselwirkung zwischen sozialen Netzwerken und generationellen Einflußfaktoren mit ihren Folgen auf das individuelle Verkehrsverhalten untersucht. Über die in diesem Projekt darüber hinaus angestrebte kollektive Mobilitätsbiographie Deutschlands und der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg will dieses Forschungsvorhaben vor allem einen grundlegend neuen methodischen Beitrag zur Erklärung der zu beobachtenden Konstanz unterschiedlicher Mobilitätsmuster leisten, deren Verhältnis untereinander klären, sowie die in diesen Mustern eingebetteten individuellen Verhaltensvariabilitäten genauer deuten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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