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Zwischen Politik, Profit und Profil. Deutsche Pharmaunternehmen und ihre früheren US-Töchter in Lateinamerika und den USA, 1918-1989
Antragstellerin
Dr. Jana Wüstenhagen
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5447620
Die deutsch-amerikanischen Beziehungen gehören zu den historischen Kernfragen des 20. Jahrhunderts. Durch die Einbeziehung Südamerikas, einem erklärten Interessengebiet der Vereinigten Staaten, will diese Untersuchung die vorherrschende zweidimensionale Perspektive erweitern und das Verhältnis Deutschland - USA als einen Teilbereich des internationalen Systems erfassen. Deshalb sollen neben Archiven in Deutschland und den USA auch bislang unveröffentlichte lateinamerikanische Dokumente herangezogen werden. Die Kollision deutscher und US-amerikanischer politischer und ökonomischer Interessen in Südamerika seit Ende des 1. Weltkriegs gestattet eine ebenso komplexe wie detaillierte Untersuchung verschiedener Aspekte der transatlatischen Beziehungen. Dazu gehören die Wechselwirkungen von Politik und Wirtschaft in Diktaturen und demokratischen Systemen, der Einfluss von Unternehmen auf zwischenstaatliche Verbindungen und der Handlungsspielraum einzelner Akteure in diesem Beziehungsgeflecht. Die Versuche der USA zur Ausschaltung der starken deutschen Pharmaindustrie in Argentinien, das als deutschfreundlich galt und sich dem amerikanischen Druck hartnäckig widersetzte, spielten dabei eine besondere Rolle. Welcher Art die sich daraus ergebenen Konflikte waren und welche Implikationen diese für die deutsch-amerikanischen Beziehungen hatten, wird am Beispiel von Merck und Schering untersucht, zwei Pharmaunternehmen, deren Archive der Forschung erst seit kurzem offen stehen und die heute zu den bedeutendsten ihrer Branche in Deutschland, USA und Lateinamerika zählen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen