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Haben nachtaktive Fledermäuse Zapfen-Photorezeptoren und damit die Voraussetzung für Farbensehen?

Antragstellerin Dr. Brigitte Müller
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5447794
 
Fledermäuse sind eine sehr artenreiche und diverse Säugetier-Ordnung. Die echten Fledermäuse, Microchiroptera, bestehen aus 17 Familien und 782 Arten. Sie sind nachtaktiv und in ihrer Lebensweise sehr unterschiedlich. Während sie für ihre Echoortung berühmt sind, weiss man über ihr Sehvermögen sehr wenig. Das vergleichende Projekt soll mit immunzytochemischer Anfärbung der Photorezeptoren untersuchen, ob die Retina der Fledermäuse neben den für niedrige Lichtintensitäten zuständigen Stäbchen-Photorezeptor en auch die für eine Farbwahrnehmung notwendigen Zapfen-Photorezeptoren enthält, und wenn ja, welche spektralen Typen. Während ältere Arbeiten den Microchiroptera eine reine Stäbchenretina zuschrieben, belegt eine neue molekulargenetische Analyse an einer Art die Existenz von Zapfenopsinen (Wang et al., 2004). Ein Projektziel ist deshalb auch, Unterschiede zwischen den Fledermausfamilien und ihren vielfältigen Arten zu analysieren. Zur Identifizierung der Zapfentypen werden Antikörper gegen das kurzwellige (S-) Zapfenopsin und das langwellige (L-) Zapfenopsin benutzt. Diese Methode erlaubt das Arbeiten an formalin-konserviertem Gewebe, so dass auch bei Expeditionen gesammelte Augen exotischer Arten untersucht werden können. In einer weiteren Phase des Projektes sollen elektrische Ableitungen von Summenpotenzialen (Elektroretinogrammen) an verschiedenen Arten zeigen, welche spektrale Empfindlichkeit die Augen haben und ob die histologisch nachweisbaren Zapfen einen Beitrag zum Farbensehen leisten
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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