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Hinweise aus rekonstruierten Oberflächentemperatur und Salinitätschwankungen anhand der Mg/Ca Verhältnisse planktischer Foraminiferen in von Süßwasser beeinflussten Ozeanregionen
Antragsteller
Professor Dr. Syee Weldeab
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5448956
Ziel des geplanten Forschungsvorhabens ist die Rekonstruktion von kurzzeitigen Temperaturschwankungen im östlichen äquatorialen Atlantik und im westlichen Indischen Ozean sowie die Untersuchung ihrer Auswirkung auf die Niederschlagsänderungen der durch den Monsun beeinflussten afrikanischen Regionen. Hierdurch soll auch ein besseres Verständnis der Steuerungs- und Kopplungsmechanismen der Klimavariationen in den Tropen des Atlantiks und Indischen Ozeans mit den klimatischen Instabilitäten der hohen Breitengrade und des tropischen Pazifiks erreicht werden. Der zeitliche Rahmen dieser Klimarekonstruktion umfasst die letzten 250.000 Jahre mit dem Schwerpunkt auf dem Holozän (die letzten 11.000 Jahre) und dem marinen Isotopenstadium 5 (70.000 - 125.000 Jahre). Während eines Forschungsaufenthaltes am Department of Geological Sciences, University of California, Santa Barbara, USA sollen mit Hilfe des ICP-MS (Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometer) und GVI Massenspektrometers kontinuierliche und zeitlich hochauflösende Mg/Ca- und Sauerstoffisotopen-Analysen an Kalzitschalen oberflächennah lebender planktischer Foraminiferen aus Kernmaterial des äquatorialen Ost-Atlantiks, westlichen Indischen Ozeans, und dem östlichen Mittelmeer durchgeführt werden. Die Mg/Ca-Thermometrie basiert auf dem temperaturabhängigen Einbau von Mg in den Foraminiferen-Kalzit. Die Kopplung mit Sauerstoffisotopen- Messungen an derselben Art ermöglicht eine synchrone Dokumentation lokaler Sanitätsschwankungen. Zeitlich hochauflösende Temperatur- und Salinitätsrekonstruktionen für diesen ozeanischen Bereich und für den genannten Zeitrahmen stehen bislang nicht zur Verfügung. Da bisherige terrestrische Klimarekonstruktionen selten über das Holozän hinausreichen, liefern Salitätsrekonstruktion im von Süßwasser beeinflussten äquatorialen Ost-Atlantik und im östlichen Mittelmehr wichtige Hinweise über hydrologische Veränderungen im afrikanischen Monsungürtel. Das zeitlich sehr hochauflösende Kernmaterial aus dem äquatorialen Atlantik ermöglicht ferner einen detaillierten Vergleich des Klimageschehens mit dem der hohen Breiten, es gibt neue Erkenntnisse über die Rolle und Beitrag der tropischen Ozane zu globalen Klimaveränderungen, vor allem über ozeanisch-atmosphärische Wechselwirkungen. Die Rolle des westlichen Indischen Ozeans soll insbesondere wegen der zonalen Wechselwirkung zwischen dem pazifischen ENSO System und dem afrikanischen Monsunsystem untersucht werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. David W. Lea