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Dokumentarisches Zeichnen im 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 544904789
 
Dokumentarisches Zeichnen verspricht einen neuen Blick auf die visuelle Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die historische Bildforschung zum 20. Jahrhundert wurde lange von der Fotografie dominiert. Das Forschungsprojekt verortet dokumentarisches Zeichnen im US-amerikanischen Kontext und nähert sich dem Visualitätsdiskurs anhand von zwei verwandten, aber bisher vernachlässigten Beispielen: Gerichts-Zeichnung und visuelle Kriegs-Aufzeichnungen. Drei zentralen Fragestellungen leiten die Analyse dieser reichhaltigen Quellenkorpora: Zunächst werden Produktion, Funktion und Verbreitung der Bilder in den (Massen-)Medienlandschaften des 20. Jahrhunderts mit den Arbeitskonditionen und institutionellen Netzwerken der Künstler*innen sowie den Wahrnehmungspraktiken ihres Publikums in Bezug gesetzt. Darauf aufbauend zielt eine Auseinandersetzung mit theoretischen Fragen auf methodologische Innovation mit Blick auf zentrale Herausforderungen des Feldes, wie etwa Subjektivität, Affekt und Wahrheit. Schließlich fragt das Forschungsprojekt aus wissensgeschichtlicher und wissenssoziologischer Perspektive, welche Informationen handgezeichnete Bilder kommunizieren und wie sie Wissen produzieren. Diese Herangehensweise, die dokumentarisches Zeichnen als soziale, epistemische und ästhetische Praxis betrachtet, ermöglicht ein tieferes Verständnis der Rolle derartiger Bilder in der Geschichte des 20. Jahrhunderts und erweitert gleichzeitig unser theoretisches Verständnis der den dokumentarischen Medien inhärenten Spannung zwischen Kunst und Evidenz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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