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Fragmente der napatanischen Gesellschaft. Archäologisches Inventar und funeräre Praxis im Friedhof von Sanam - Perspektiven einer Kulturanthropologie

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5449808
 
Von der napatanischen Periode (ca. 750-275 v.Chr.) des Reiches von Kusch in Nubien sind bisher vor allem die Relikte des Königshauses untersucht worden. Der Kultur der Unterschicht, von der uns nur archäologische und kein einziges Textzeugnis bekannt sind, wurde bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Im Fokus soll der Friedhof von Sanam stehen, der größte bisher ausgegrabene napatanische Privatfriedhof mit ca. 1550 Gräbern. Dort ist ein breites Spektrum von Grab-, Bestattungs- und Beigabentypen gut belegt und auch für statistische Auswertungen zu nutzen. Drei Problemkreise sollen - über eine taxonomische Studie hinaus - schwerpunktmäßig untersucht werden: 1. Fragen zum Mikrokosmos des Friedhofes von Sanam: Genese und Ausbreitung des Friedhofes, gender- und altersspezifische Merkmale, hierarchische Grenzen von Elementen der materiellen Kultur usw. 2. Fragen, die in der besonderen historischen und kulturellen Situation der napatanischen Zeit begründet sind: Akkulturation, Verarbeitung von fremden Einflüssen, Widerspiegelung unterschiedlicher Ethnien in der funerären Kultur usw. 3. Fragen, die sich aus der besonderen geographischen Situation des Reiches von Kusch ereben: Vergleiche mit Friedhöfen, die an landschaftlich und strategisch unterschiedlichen Punkten des Reiches liegen, zur Klärung, ob sich diese spezifische Situation in der materiellen Kultur reflektiert.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
Gastgeber Jaromir Malek
 
 

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