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Paläomagnetik, Landhebung und Klima im Plio-Pleistozän Zyperns

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung von 2004 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5449934
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Landschaftsentwicklung Zyperns ist eng verbunden mit der Heraushebung des Troodos Massifs seit dem frühen Miozän. Die genaue Beschreibung dieser Prozesse und deren zeitliche Einordnung erlaubt die Unterscheidung zwischen tektonischer kontrollierter (regionaler) Heraushebung Zyperns und (globaler) eustatischer Meeresspiegelscvhwnkungen. Mit dem Ziel einer Verbesserung der zeitlichen Auflösung tektonischer Ereignisse auf Zypern wurden zwei Terrassen im Mesaoria Becken südwestlich von Nikosia hochauflösend paläomagnetisch untersucht. Hierbei handelte es sich zum einen um ein ca. 20m hohes Kliff bei Vlokkarka sowie eine Sektion mit lediglich 5m Mächtigkeit bei Kókkinos. Das Flokkarká Profil wurde im Rahmen dieses Projekts durch eine Grabung nach unten hin erweitert, sodass isngesamt 44.5 Profilmeter untersucht werden konnten. Insgesamt wurden 445 orientierte Proben entnommen, die alle 24 in Vlokkartká identifizierten Sedimentationszyklen umfassen. Die paläomagnetischen Proben wurden weitgehend im Wechselfeld entmagnetisiert und lieferten Daten hervorragender Qualität. Der überwiegende Teil des Profils bei Vlokkarká ist durch Magnetisierungen inverser Polarität dominiert und kann somit dem Matuyama Chron zugeordnet werden, Zwei Zonen normaler Polarität werden als Olduvai bzw. Jaramillo Subchron identifiziert. Marine Sedimente an der basis des Vkokkarká Profils zeigen Übergangsmagnetisierungen, die mit dem Ende des Réunion events (2.15Myr) korrelieren könnten. Die sich aus dieser zeitlichen Einordnung ableiten lassenden Sedimentationsraten bwegen sich in Größenordnungen zwischen 3 to 6 cm/kyr mit einem signifikanten Anstieg auf 50 cm/kyr unterhalb des Matuyama-Jaramillo (M J) Übergangs. Dies deutet auf intensivierte Heraushebung im Liefergebiet (Troodos) hin und kann als Beleg für schubweise Heraushebung (pulsed uplift) des Troodos Massifs gedeutet werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2006). Magnetostratigraphy of a Plio/Pleistocene section of fluviatile sediments on Cyprus. Geophysical Research Abstracts, 8: 04586; Katlenburg-Lindau
    Weber, J., Schirmer, W., Heller, F. & Bachtadse, V.
 
 

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