Maroni-Vournes auf Zypern - Ein archaisches bis hellenistisches Heiligtum und seine religiöse, soziale, politische und wirtschaftliche Bedeutung.

• Antragstellerin: Dr. Anja Ulbrich
• Fachliche Zuordnung: Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
• Förderung: Förderung von 2005 bis 2008
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5450343

Ziel des Projekts ist die vollständige wissenschaftliche Bearbeitung des größtenteils unpublizierten Gesamtbefundes zum zyprischen Heiligtum in Maroni-Vournes (7. - 2. Jh. v. Chr.). In der geplanten Monographie werden alle Aspekte dieser Kultstätte analysiert, die Rückschlüsse auf die religiöse, soziale, politische und wirtschaftliche Bedeutung des Heiligtums, der dort verehrten Gottheit(en?) und ihres Kultes zulassen. Dazu gehören neben Größe, architektonischer Gestaltung und räumlicher Organisation der Kultstätte (Altar, Opferareale etc.) auch deren Lage im Gelände, innerhalb der umliegenden Siedlungsstrukturen, der politischen Geographie Zyperns und der "sakralen Landschaft" - d.h. der Verteilung der Kulte und Heiligtümer - sowohl im Umland von Maroni als auch in ganz Zypern (Topographie). Art, Qualität und Quantität von Weihgaben und Opfergeräten (Terrakotta- und Steinskulkulptur, Keramik, Weihrauchständer etc.) werden auf ihre Aussage über Wesen bzw. Funktionen der hier verehrten Gottheit(en?) sowie auf Elemente ihres Kultes hin ausgewertet. Eine Analyse der genuin zyprischen, griechischen, vorderasiatischen und ägyptischen Elemente sowie ihrer Mischformen im Gesamtkomplex und den Funden beleuchtet darüber hinaus den Akkulturationsprozeß auf dieser Insel am Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident. Das Projekt bietet die einmalige Gelegenheit, einen umfassenden Heiligtumsbefund in seinem vielseitigen historischen Gesamtkontext auf Zypern auszuwerten und damit einen wesentlichen Beitrag zur Rekonstruktion der zyprischen Religions- und Kulturgeschichte zu leisten.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen