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Fortgeschrittene Behandlungskonzepte der Lu-PSMA Radioligandentherapie über den VISION Trial hinaus im metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom

Antragsteller Dr. Adrien Holzgreve
Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545058105
 
Prostatakrebs ist mit einem Anteil von 22,7 % an allen Krebserkrankungen bei Männern die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Weltweit wird die Inzidenz auf etwa 1,6 Millionen Fälle pro Jahr geschätzt. Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen, dass die krankheitsbedingte Sterblichkeit in den letzten zwei Jahrzehnten gesunken ist, darunter eine frühere Diagnose, ein besseres Verständnis von Hochrisikomutationen, eine bessere Stratifizierung von Patientenkohorten und eine verbesserte Behandlungsqualität. Dennoch ist Prostatakrebs derzeit die am zweithäufigsten tödliche Krebserkrankung bei Männern nach Lungenkrebs. Daher stellt Prostatakrebs weltweit ein relevantes Problem für die öffentliche Gesundheit dar. Weitere Fortschritte bei der Entwicklung von Behandlungsoptionen sind dringend erforderlich, um die Überlebenschancen dieser großen Patientengruppe zu verbessern. Wie in der bahnbrechenden VISION-Studie gezeigt wurde, konnte die Radioligandentherapie (RLT) mit dem Betaminusstrahler Lutetium-177 (177Lu) bei Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC) im Vergleich zur Standardbehandlung das Überleben verlängern und die Symptome verringern. Dies führte zur Zulassung der 177Lu-PSMA RLT durch die FDA und die EMA im Jahr 2022. 177Lu-PSMA RLT ist für die gleichzeitige Anwendung mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) bei Männern zugelassen, die zuvor mit Androgenrezeptor-Signalweg-Hemmern (ARSI) und einer Taxan-basierten Chemotherapie behandelt wurden. Doch selbst nach einem guten Ansprechen auf die 177Lu-PSMA-RLT kommt es bei diesen Patienten mit mCRPC nach einer vorläufigen Verzögerung des Fortschreitens der Krankheit letztlich zu einem Rückfall. Das fortgeschrittene Prostatakarzinom ist somit nach wie vor eine tödliche Krankheit mit hoher Sterblichkeit. Es gibt nur sehr begrenzte weitere Behandlungsmöglichkeiten. Daher besteht ein hoher klinischer Bedarf an neuen therapeutischen Strategien für dieses späte Krankheitsstadium bei mCRPC-Patienten. In dem vorliegenden Projekt werden neue Ansätze für die PSMA-RLT bei Patienten mit mCRPC über die VISION-Studie hinaus untersucht. Das Hauptziel besteht darin, fortschrittliche Behandlungskonzepte der PSMA-RLT zu identifizieren und zu gestalten, die das Potenzial haben, das Überleben von mCRPC-Patienten im Vergleich zur derzeitigen Standardbehandlung zu verbessern. Das Projekt verwendet sowohl prospektive Ansätze als auch retrospektive Analysen, die das Potenzial haben, in zukünftige prospektive klinische Studien zu münden. Dazu gehören angepasste Zeitintervalle zwischen den RLT-Zyklen und eine erhöhte Gesamtzahl von RLT-Zyklen der 177Lu-PSMA RLT. Insgesamt fehlt es an hochwertiger Evidenz für angepasste und potenziell stärker individualisierte Behandlungskonzepte der 177Lu-PSMA-RLT über die VISION-Studie hinaus. Die in diesem Projekt vorgeschlagenen neuartigen und individualisierten Ansätze der PSMA-Radioligandentherapie sollen dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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