Ganzkörper-3 Tesla-MRT

• Fachliche Zuordnung: Medizin
• Förderung: Förderung in 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545059883

Neurowissenschaften sind traditionell ein Schwerpunkt des Klinikums rechts der Isar der TU München, mit dem Exzellenzcluster “SyNergy – Munich Cluster for Systems Neurology” als prominentestem Beispiel. In einem hoch-interdisziplinären Umfeld untersuchen Forschende das komplexe Zusammenspiel (patho)physiologischer Prozesse in neurologischen und psychiatrischen Krankheiten. Neuroimaging ist hierbei ein zentraler Eckpfeiler, mit zahlreichen hochkarätigen wissenschaftlichen Projekten im Bereich der methodischen, translationalen und klinischen Forschung, unterstrichen durch mehrere ERC-Förderungen. Aktuell wird am Klinikum ein „Zentrum für MS und Neurowissenschaften“ mit finanzieller Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung gebaut. Dieses Zentrum wird entscheidend dazu beitragen, die Neurowissenschaften noch enger zu verzahnen. Hier bietet sich jetzt die einmalige Gelegenheit, an der Schnittstelle von präklinischer Forschung, neurologischer Ambulanz und Klinik ein hochmodernes 3T-MRT für translationale und klinische Neuro-Forschung bereitzustellen und so deren Potenzial zu realisieren. Dieses Programm verfolgt dabei drei Ziele: (1) Die Weiterentwicklung moderner MRT-Techniken, z.B. im Bereich der quantitativen Bildgebung, für eine verbesserte Diagnostik und Charakterisierung neurologischer Erkrankungen, insbesondere der Multiplen Sklerose. (2) Translationale und klinische neurowissenschaftliche Forschung an (para)klinisch intensiv charakterisierten Patientenpopulationen, um die Pathophysiologie neurologischer Krankheiten besser zu verstehen und klinisch anwendbare Biomarker zu identifizieren. (3) Aktiv mittels hochwertiger Daten an nationalen (DIFUTURE, SyNergy) und internationalen Forschungskooperationen (MultipleMS, WISDOM, EBRAINS 2.0) zu partizipieren. Der Schwerpunkt der Gerätenutzung ist damit die bildgebende Erforschung neurologischer Erkrankungen. Aktuell sind die MRT-Kapazitäten am Klinikum rechts der Isar sehr begrenzt, ein dezidierter 3T Forschungsscanner steht den Arbeitsgruppen nur an zwei Tagen ab 13 Uhr zur Verfügung, an klinischen Scannern kann erst ab 21:00 Uhr und am Wochenende gemessen werden. Darüber hinaus sind alle drei Scanner veraltet: das letzte Upgrade wurde 2016 installiert und war klinisch motiviert und finanziert, so dass kein state-of-the-art 3T Forschungs-Scanner mit moderner Gradiententechnologie vorhanden ist. Dadurch ist die Teilnahme an hochkarätigen nationalen und internationalen Forschungskonsortien stark limitiert und wird durch die zunehmende Bedeutung der strukturellen und funktionellen Konnektomik (z.B. in EBRAINS 2.0) ohne neues 3T MRT praktisch unmöglich. Als wesentlicher Baustein im neuen „Zentrum für MS und Neurowissenschaften“ bietet das hier beantragte 3T MRT eine faszinierende Perspektive, die exzellente Neuroimaging-Forschung am Klinikum rechts der Isar zu stärken und Synergieeffekte zwischen den verschiedenen wissenschaftlichen Arbeitsgruppen unter einem gemeinsamen Dach zu realisieren.

• DFG-Verfahren: Forschungsgroßgeräte
• Großgeräte: Ganzkörper-3 Tesla-MRT
• Gerätegruppe: 3231 MR-Tomographie-Systeme
• Antragstellende Institution: Technische Universität München (TUM)
• Leiter: Professor Dr. Claus Zimmer