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Juden in der Bundesrepublik Deutschland zwischen Schuldgefühlen und Rechtfertigungsstrategien, 1945-1989

Antragsteller Dr. Anthony Kauders
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451144
 
Im Zentrum des Projekts steht die deutsch-jüdische Geschichte der Bundesrepublik zwischen 1945 und 1990. Erstrebt wird eine alternative - eine jüdische - Geschichte Westdeutschlands, in der die Dynamik jüdischer Existenz anhand zweier Kategorien neu beleuchtet wird. Historischer Ausgangspunkt ist der enorme Legitimationsdruck, der auf den Juden lastete, die entweder als displaced persons in der Bundesrepublik gestrandet waren oder als Remigranten dorthin zurückkehrten. Einerseits belastete sie die Tatsache, im Land der Täter zu leben, andererseits verübelten ihnen Juden im Ausland ihre Entscheidung zu bleiben. Die Fragestellung zielt darauf ab, wie die Juden in Deutschland mit diesem Druck umgegangen sind. Nach unserer Arbeitshypothese verarbeiteten sie diese Dissonanz, indem sie mit dem Verweis reagierten, sie seien die Wächter der Demokratie bzw. die Bundesrepublik sei demokratisch geworden. Eine Geschichte des schlechten Gewissens verbindet sich hier mit der Geschichte der Wahrnehmung westdeutscher Demokratisierung. Die Legitimationsstrategie der Juden in Westdeutschland soll entlang historischer Zäsuren untersucht werden. Quellenbasis sind Gemeindeakten und Akten des Zentralrats der Juden, die bislang nicht erschlossen worden sind, sowie Artikel aus der deutschjüdischen Presse, um auf der Grundlage eines sprachanalytischen Verfahrens die Geschichte der Juden in der Bundesrepublik neu zu untersuchen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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