Untersuchung der 5S und des Intergenic Spacers der ribosomalen DNS von Hausschwamm-Arten und weiteren Coniophoraceae
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Abgesehen von der pathogenen basidiomycetischen Hefe Filobasidiella (Cryptococcus) neoformans und dem Ektomykorrhiza-Basidiomyceten Laccaria bicolor war die komplette IGS-Sequenz bisher von weiteren Basidiomyceten nicht bekannt. Daher wurde von einer anderen wichtigen Gruppe der Basidiomyceten, nämlich von den Hausfaulepilzen Serpula lacrymans (Echter Hausschwamm), S. himantioides (Wilder Hausschwamm), Meruliporia incrassata (Nordamerikanischer Hausschwamm), Leucogyrophana mollusca (Sklerotien-Fältlingshaut), L. pinastri (Gelbrandiger Hausschwamm), Coniophora puteana (Brauner Kellerschamm) und C. marmorata (Marmorierter Kellerschwamm), alle aus der Familie Coniophoraceae, Ordnung Boletales, sowie von Antrodia vaillantii (Breitspuriger weißer Porenschwamm) (Coriolaceae, Aphyllophorales), der Intergenic Spacer (IGS) einschließlich des SS-Gens der ribosomalen DNS (rDNS) mittels PCR amplifiziert und dann sequenziert. Von meist mehreren Isolaten je Pilzart wurden die kompletten IGS-Sequenzen erhalten. Die Stammvarianz war gering.' Ein relativ kurzer IGS I-Bereich (253-823 bp) ist durch die 5S rDNS (118 bp) von einem langen IGS II (2154-3355 bp) getrennt. Im Gegensatz zu Antrodia vaillantii erscheint die 5S rDNS bei den untersuchten Coniophoraceae in invertierter Richtung. Bei den meisten Pilzen zeigten sich im IGS II durchgehende Folgen von langen Wiederholungen (Repeats). Bei Serpula himantioides und Leucogyrophana pinastri wurden intraspezifische Längenunterschiede im IGS II gefunden, indem z.B. bei letzterem sowohl Folgen von 13 als auch von 22 Repeats auftraten. Die Sequenzen werden in den Datenbanken deponiert. Durch die Sequenzierung des IGS ist nunmehr die komplette Sequenz einer rDNS-Einheit von fünf Basidiomyceten (Serpula lacrymans, S. himantioides, Coniophora puteana, C, marmorata) bekannt bzw. bereits deponiert (Antrodia vaillantii: AM 286436).