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Empirische Forschung der Effekte der globalen Einführung von International Financial Reporting Standards (IFRS) auf die Informationsqualität der Rechnungslegung

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5452670
 
In der Rechnungslegung findet ein Umbruch statt, der als Revolution bezeichnet worden ist. Kapitalmarktorientierte Unternehmen sind in der Europäischen Union ab 2005 verpflichtet, ihre Konzernabschlüsse nach internationalen Rechnungslegungsstandards, den International Financial Reporting Standards (IFRS), aufzustellen. Über 7000 Unternehmen sind in der EU von dieser Entscheidung betroffen und eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass weltweit 95% aller untersuchten 59 Länder entweder bereits auf die IFRS umgestellt haben, dies planen oder ihre nationalen Regelungen denen der IFRS angleichen wollen. Mit der Umstellung auf die internationale Rechnungslegung verspricht man sich mehr Transparenz und Qualität der Finanzberichtserstattung und auch eine höhere Vergleichbarkeit der Unternehmenszahlen als unter den bisher angewendeten nationalen Rechnungslegungsvorschriften. Trotzdem ist hoch umstritten, ob die rasche Abkehr von den über lange Zeit in einem institutionellen Umfeld gewachsenen nationalen Bilanzierungsvorschriften sinnvoll ist und auch, ob die IFRS tatsächlich eine höhere Informationsqualität liefern. So hat dies bspw. der französische Präsident Jacques Chirac jüngst angezweifelt.5 Auch in der wissenschaftlichen Literatur werden sehr konträre Ansichten bzgl. der Qualität der IFRS vertreten, meist auf Basis einer normativen Beurteilung einzelner Standards oder einer generellen Eignungsanalyse für ein institutionelles Umfeld 6. Nur wenige aktuelle Studien vornehmlich in den führenden USFachzeitschriften haben bislang versucht, die Qualitätseffekte bei den Unternehmen, die bereits auf die IFRS übergegangen sind, auch empirisch zu messen und damit zu dokumentieren. Das Kernziel des beantragten Forschungsprojektes besteht darin, anhand der Abschlüsse der Unternehmen weltweit, die bereits nach den IFRS bilanzieren, empirisch zu untersuchen, welche Effekte sich auf die Abschlüsse der Unternehmen beim Übergang der Rechnungslegung ergeben und ob sich tatsächlich empirisch eine höhere Informationsqualität für die Bilanzierer nach den internationalen Standards nachweisen lässt. Auch soll erforscht werden, inwieweit sich die Einflüsse der institutionellen Rahmenbedingungen eines Landes, wie etwa das Rechtssystem, die Eigentümer- oder die Finanzierungsstrukturen, auf die Informationsqualität der Rechnungslegung unter den IFRS auswirken und ob die weitreichenden Veränderungen in den Regelungen der IFRS in den letzten Jahren zu den erhofften Qualitätsverbesserungen im Zeitverlauf geführt haben.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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