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Identifizierung des an Chromosom 11p15 gekoppelten Krankheitsgens für autosomal-dominant vererbte Noncompaction des linksventrikulären Myocards

Fachliche Zuordnung Kinder- und Jugendmedizin
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5453378
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Linksventrikuläre Noncompaction des Myokards (LVNC) ist eine primäre Herzmuskelerkrankung. Es wurde angenommen, dass es sich um eine embryonale Entwicklungsstörung des Myokards handelt. Die genetische Ursache autosomaldominanter LVNC war bei Beginn des Projektes weitgehend unbekannt. In diesem Projekt wurde die genetische Ursache der LVNC in einer großen Familie untersucht und in einem großen Kollektiv von LVNC-Indexpatienten wurden Kandidatengenanalysen durchgeführt. Der neue LVNC-Krankheitsgenlokus auf Chromosom 11p15 wurde im Detail charakterisiert und unter anderem insgesamt 32 Gene auf eine Punktmutation in der kodierenden Sequenz untersucht. Das krankheitsverursachende Gen auf Chromosom 11p15 konnte nicht gefunden werden, obwohl alle derzeit zur Verfügung stehenden Methoden eingesetzt wurden. Bei der Sequenzierung von LVNC-Kandidatengenen bei 63 erwachsenen Indexpatienten mit isolierter LVNC wurden 7 Gene, die für sarkomere Proteine kodieren und als Krankheitsgene für hypertrophe Kardiomyopathie und dilatative Kardiomyopathie bekannt sind, untersucht. Es wurden Mutationen in einem großen Anteil der LVNC-Indexpatienten (19 %) in MYH7, ACTC, TPM1 und TNNT2 identifiziert. MYH7 war mit einem Anteil von 13 % das häufigste Krankheitsgen. LVNC gehört damit zum Spektrum der Kardiomyopathien, die durch Mutationen in sarkomeren Proteinen hervorgerufen werden können. Die Ergebnisse stellen die Grundlage für ein klinisch anwendbares molekulargenetisches Screening und eine humangenetische Beratung bei Patienten mit LVNC dar.

 
 

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