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Die Rolle der Bildersprache in der antiken Griechischen Literaturwissenschaft

Antragstellerin Dr. Giulia Dovico
Fachliche Zuordnung Griechische und Lateinische Philologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545385394
 
Bildsprache wird als konstitutiver Bestandteil literarischer - sowohl poetischer als auch prosaischer - Texte häufig von Autoren verwendet, um über die Sprache selbst und den kreativen Akt des Schreibens zu reflektieren. Metaphorische Sprache taucht sogar in kritischen Werken auf, die sich der Erläuterung, Analyse und Beurteilung von Literatur widmen. Sie wird dann in metapoetischem Sinne für die Beschreibung und die Bewertung literarischer Phänomene, Autoren und Stile verwendet. Traditionell lässt sich die Bildsprache aus einer (i) linguistischen und (ii) literarischen Perspektive untersuchen. Darüber hinaus lässt sich Bildsprache auch aus einer (iii) kognitiven Perspektive betrachten, indem sie nicht nur zwei semantische Felder, sondern auch zwei kognitive Bereiche miteinander verbindet. Angesichts der vielschichtigen Natur der bildhaften Sprache beabsichtigt dieses Projekt, ihre Rolle bei der (a) Ausdrucksform und (b) bei der Konzeptualisierung metapoetischer Inhalte zu erforschen. Die Arbeitshypothese lautet, dass in antiken literaturkritischen und rhetorischen Texten sowohl literarische als auch kognitive Funktionen der bildhaften Sprache koexistieren und verschiedenen Aspekten dieser Texte dienen. Um diese verschiedene Ebenen mit Blick auf den Grad der Literarizität und/oder Technizität antiker literaturkritischer Texte herauszuarbeiten, widmet sich dieses Projekt den folgenden Punkten: (1) der Analyse und Bewertung des Beitrags der Bildsprache zur Entwicklung einer Fachterminologie in den untersuchten Texten; (2) der Analyse der Bildsprache als rhetorisches und literarisches Mittel; (3) der Erforschung der kognitiven Komponente der Bildsprache im Rahmen der sogenanten Conceptual Metaphor Theory (CMT). Ziel ist es, besser zu skizzieren und einzuordnen, wie poetologische Inhalte konzeptualisiert werden und wie Bildsprache diese widerspiegelt. Primär werden die - der Poetik gewidmeten Werke - von Dionysius von Halikarnassos, Demetrius, Hermogenes und Pseudo-Longinus untersucht. Ebenso werden Autoren, die sich in ihren Schriften mit literaturkritischen Fragen befassen, aber auch kleinere und spätere Rhetoriker sowie Scholiencorpora berücksichtigt, sofern sie für die Untersuchung der Rezeption metaphorischer Konzepte relevant sind. Vergleiche mit lateinischen werden Autoren zu einer breiteren kulturellen Dimension der Forschung beitragen. Als relevantes Beispiel für die Anwendung sowohl traditioneller (d. h. literarisch-linguistischer Analysen) als auch moderner (d. h. CMT-) Ansätze wird dieses Forschungsprojekt verschiedene Aspekte der antiken Literaturkritik beleuchten, die sowohl in sprachlich-stilistischer als auch in hermeneutisch-konzeptueller Hinsicht zu einer Vertiefung unseres Verständnisses des poetischen Ausdrucks innerhalb der antiken Literatur-, Kultur- und Geistesgeschichte beitragen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Niederlande
 
 

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