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Zwei aktuelle Ansätze in der neueren Forschung zu Stereotypen und Vorurteilen: A) Der Einfluss stereotyper Leistungserwartungen auf Testergebnisse B) Die Bedeutung essentialistischer Laientheorien in der Entstehung, Anwendung und Aufrechterhaltung von Stereotypen und Vorurteilen
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Keller
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5454341
Das Vorhaben widmet sich zwei Ansätzen in der neueren Forschung zu Stereotypen und Vorurteilen, die als unabhängige Forschungsstränge zu betrachten sind. Erstens soll der Einfluss stereotyper Erwartungen auf Verhalten in Leistungssituationen untersucht und dabei zwei der in jüngster Zeit vermutlich prominentesten theoretischen Ansätze im Feld der Sozialpsychologie zusammengeführt werden - die Stereotype Threat Theorie von Steele und Aronson (1995) sowie die von Higgins (1997) vorgestellte Theorie des regulatorischen Fokus. Ziel ist dabei, ein besseres Verständnis der motivationalen und kognitive Randbedingungen und Prozesse zu erreichen, die bestimmten, ob und wie stark sich positive bzw. negative stereotype Erwartungen auf Testleistungen auswirken. Zweitens soll die Rolle essentialistischer Laientheorien in der Entstehung, Anwendung und Aufrechterhaltung von Stereotypen und Vorurteilen analysiert werden. Unter essentialistischen Laientheorien sind dabei Überzeugungen zu verstehen, die auf der Annahme basieren, dass Gegenstände und Lebewesen einen ( natürlichen ) Wesenskern besitzen, der sie auszeichnet. In diesem Teilprojekt des Forschungsvorhabens wird davon ausgegangen, dass essentialistische Laientheorien grundlegenden sozial-kognitiven sowie epistemologischen Bedürfnissen dienlich sind und dass sie wichtige Konsequenzen bzgl. der sozialen Urteilsbildung haben. Ziel ist dabei, den Einfluss essentialistischer Laientheorien auf Prozesse der sozialen Kategorisierung und der Entstehung, Anwendung und Aufrechterhaltung von Stereotypen und Vorurteilen zu analysieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen