Detailseite
Projekt Druckansicht

Zwischenartliche retikulate Evolution in glazialen Refugialgebieten: Die Gattung Cardaminopsis (Brassicaceae) im ostöstereichischen Donautal (Wachau)

Fachliche Zuordnung Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455054
 
Die Gattung Cardaminopsis ist in Eurasien mit acht Arten verbreitet, die in drei Gruppen zerfallen: C. halleri, C. petraea und C. arenosa. Die Evolution der Gattung ist dabei stark von pleistozänen Arealverschiebungen geprägt worden, und die drei Gruppen kamen dabei mehrmals sekundär in Kontakt wie auch im Durchbruchsbereich der Donau durch die Böhmischen Gebirgsmassen (Wachau), einem isolierten aber mit nahezu 300 km2 recht großem Gebiet. Hier kommen in einer reliefreichen Landschaft Vertreter der diploiden Sippen C. arenosa und C. petraea sympatrisch vor. Ausgehend von einer morphologischen Betrachtung ist Genfluss und eine retikulate Evolution zwischen den Populationen evident. In diesem Projekt soll zunächst mithilfe molekulargenetischer Methoden untersucht werden, woher die genetische Variabilität der Arten im Untersuchungsgebiet stammt, die heute jeweils sehr unterschiedliche Gesamtareale aufweisen. Weiterhin soll das Ausmaß der genetischen Differenzierung und der Genfluss zwischen den Populationen untersucht werden. Neben Isolationsfaktoren edaphischer oder reliefbedingter Art spielt wohl auch das Befruchtungssystem der selbstinkompatiblen C. petraea und der selbstkompatiblen C. arenosa eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung dieses alten Hybridkomplexes.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung