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Rätselspiele. Edition und Kommentar

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455062
 
Rätselspiel nennen wir diejenigen in stark variierenden handschriftlichen Konfigurationen überlieferten Strophen und Strophengruppen im sogenannten Schwarzen Ton, welche einen überwiegend heilsgeschichtlich oder paränetisch akzentuierten Kompetenzwettstreit zwischen Klingsor von Ungerland und Wolfram von Eschenbach inszenieren und als solche Sonderform späterer Sangspruchdichtung zum Überlieferungskomplex der Wartburgkrieg -Gedichte zählen. Dieses umfangreiche Textfeld (insgesamt 28o Strophen) bedarf trotz eindringlicher Vorstöße der Forschung v.a. unter Aspekten der Wolfram-Rezeption sowie der Gattungsgeschichte des volkssprachigen Rätsels nach wie vor der editorischen und kommentierenden Erschließung. Dafür scheinen insbesondere drei Sachverhalte ausschlaggebend zu sein: 1. die Vielschichtigkeit und Komplexität der handschriftlichen Überlieferung; 2. die historische Fremdheit der darin sich manifestierenden Textualitätsformen (nicht nur hinsichtlich der inneren Stabilität der einzelnen Texte , sondern auch hinsichtlich ihrer äußeren Abgrenzung gegenüber und Verknüpfungen mit anderen Texten); 3. die von den Texten bereiteten besonderen Verständnisschwierigkeiten, welche sich nicht ausschließlich, aber zu gewichtigen Teilen poetischen Verfahren der Verrätselung und Arkanisierung verdanken. Das Vorhaben, für welches hiermit eine Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft beantragt wird, wird auf allen drei Ebenen zu einer nachdrücklichen Verbesserung der Forschungssituation beitragen können und dieserart die Rätselspiele in ihrer Bedeutung als zentrale Texte nicht allein des späten Sangspruchs, sondern der späthöfischen Dichtung überhaupt bewusst machen. Zu diesem Zweck wird es die Texte in bisher unerreichter Vollständigkeit edieren, dabei überlieferungsgeschichtlich, sprachhistorisch, sach- und wissenschaftsgeschichtlich kommentieren sowie durchgängig Vorschläge zur weiteren Vertiefung Ihrer Interpretation und literarhistorischen Einordnung erarbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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