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Analyse des Surfaceomes Parietaler Epithelzellen bei Glomerulären Erkrankungen - PEC-SURF
Antragsteller
Professor Dr. Christoph Kuppe
Fachliche Zuordnung
Nephrologie
Anatomie und Physiologie
Zellbiologie
Anatomie und Physiologie
Zellbiologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545524314
Nierenerkrankungen stellen eine der bedeutenden globalen Gesundheitsherausforderungen dar. Chronische Nierenerkrankungen (CKD) betreffen schätzungsweise 10% der Weltbevölkerung, mit steigender Prävalenz und gesundheitsökonomischen Auswirkungen. Ihre Ätiologien sind vielfältig, sie reichen von Diabetes und Bluthochdruck über Infektionen bis hin zu autoimmunen Prozessen. Eine Verletzung des Glomerulus, der zentralen Filtereinheit in der Niere, ist an etwa 80% beteiligt. Glomeruläre Erkrankungen sind mit unterschiedlichen pathologischen Läsionen im Glomerulus verbunden, wie z.B. fokaler segmentaler Glomerulosklerose (FSGS) oder crescentischer Glomerulonephritis (CGN), die ein komplexes Netzwerk verschiedener Glomerulus-Zelltypen umfassen. Obwohl sie typischerweise als getrennte Krankheiten betrachtet werden, weisen neuere Studien darauf hin, dass diese stereotypischen Muster Manifestationen kontinuierlicher Verletzungs- und Reparaturprozesse des Glomerulus sind und unabhängig vom zugrundeliegenden Krankheitsursprung auftreten. Der Schweregrad und die Art dieser Muster hängen vom Ausmaß, der Dauer und der Schwere der Verletzung sowie von der Reparaturkapazität, z.B. der parietalen Epithelzellen, ab. Derzeit besteht eine erhebliche Wissenslücke in Bezug auf die entscheidenden molekularen Wege und die interzelluläre Kommunikation. Die Behandlung von CKD-Patienten und ihren Komorbiditäten stellt eine große Belastung für das Gesundheitswesen dar, allein die Dialyse kostet pro Jahr 140 Milliarden in der EU. Es besteht ein dringender medizinischer Bedarf an wirksameren Medikamenten, die gezielt auf glomeruläre Erkrankungen abzielen. Aufbauend auf den jüngsten bahnbrechenden Entdeckungen, die die Schlüsselrolle der glomerulären parietalen Epithelzellen (PECs) in der Pathologie hervorheben, schlagen wir eine Reihe von Experimenten vor, die modernste Technologien nutzen. Im Rahmen von PEC-SURF zielen wir darauf ab, neue Mechanismen der PEC-Aktivierung zu entdecken, wobei wir uns auf ihr Surfaceom konzentrieren und ihren zellulären Austausch analysieren. Diese Arbeit soll vielversprechende neue übersetzbare Biomarker und therapeutische Ziele identifizieren, die in fortgeschrittenen menschlichen 3D-in-vitro-Modellen, aus iPSC abgeleiteten Nierenorganoiden, menschlichen Biopsiegeweben und Kohorten sowie transgenen Mausmodellen rigoros getestet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency
Kooperationspartner
Professor Pierre-Louis Tharaux, Ph.D.