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Der Konstanzer Bischofshof im 14. Jahrhundert. Herrschaftliche, soziale und kommunikative Aspekte

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung in 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455342
 
Wichtige Zentren kirchlicher Herrschaftsausübung waren die Bischofshöfe, die als Wahlmonarchien aufgrund der weitreichenden Mitbestimmungsrechte korporativ verfasster Kommunitäten oder wegen ihres hohen Grads an Institutionalität wichtige Vorformen moderner Staatlichkeit bildeten. Die Studie beschreibt am Beispiel des Konstanzer Bischofshofs der Jahre von 1306 bis 1356 Formen der Interaktion und Kommunikation am Hof und mit der außerhöfischen Umwelt. Zugleich wird durch den Blick auf adelige Weltkleriker ein wichtiger Akzent in der Erforschung des spätmittelalterlichen Adels gesetzt, insbesondere die bislang unterschätzte Rolle von geistlichen Angehörigen wird neu konturiert. Die Untersuchung stellt im Unterschied zur älteren herrscherzentrierten Forschung die starke Position des Hofs heraus, indem sie zeigt, dass die Höflinge als Träger von Stabilität und Kontinuität fungierten. Das erarbeitete Strukturmodell kann schließlich zeigen, dass geistliche Höfe mit ihren geistlichen und weltlichen Herrschaftsaufgaben, mit ihrer Ämter- und Pfründenstruktur als Ort der intensiven Begegnung geistlicher und weltlicher Lebensformen grundsätzlich anders aufgebaut waren als Höfe weltlicher Herrscher. Die Thesen zur Hofentwicklung im Spätmittelalter, welche die Forschung bislang aus ihrer überwiegenden Beschäftigung mit weltlichen Höfen gewonnen hat, sind daher zu modifizieren.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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