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Aufgetane Augen - Aufgedecktes Angesicht. Studien zur Scham im interdisziplinären Gespräch.
Antragstellerin
Christina-Maria Bammel
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455713
In vier Abschnitten wird - nach einer terminologischen Detailanalyse - dem Phänomen der menschlichen Scham als einer Konfliktemotion aus theologischer Perspektive nachgegangen. Das biblische Reden der Scham (1) wird untersucht und in systematische Überlegungen (2) überführt. Eine philosophische Analyse der Scham (3) überprüft die systematischen Ergebnisse. Der vierte Zugang über theaterwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Topoi bestimmt die theologischen und philosophischen Resultate nochmals näher. Alle wesentliche Charakteristika des Tabu- und Dissonanzgefühls der Scham sowie ihr gesamtes emotionales Profil lassen sich in der Sprache des Alten und Neuen Testamentes entdecken. Mehr noch, Scham, ihre prospektive und ihre retrospektive Gestalt, spielt in der Gottesbeziehung eine konstitutive Rolle (Adam und Eva, Kain und Abel, Jesus, Paulus). Systematisch wird gezeigt, dass die christliche Rede von der Scham nicht dazu dient, den Menschen unter dem Blick eines impertinenten Gottes zu entmündigen und zu entwürdigen, sondern dass das Kreuz für die Überwindung der eigenen Scham und Schande steht. Die Geschichte der Begegnung zwischen Gott und Mensch wird so unter Zuhilfenahme der Begriffe „leiblichen Selbstverstehens" und „authentischer Selbstrepräsentation" als ein „Drama der Scham" ausgelegt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
