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Molekulare Phylogenie und historische Biogeographie der Porellales (Marchantiophyta) unter besonderer Berücksichtigung der Frullaniaceae
Antragsteller
Professor Dr. Jochen Heinrichs (†)
Mitantragsteller
Professor Dr. Harald Schneider
Fachliche Zuordnung
Evolution und Systematik der Pflanzen und Pilze
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455929
Die Porellales repräsentieren mit etwa 1500 Arten in etwa 100 Gattungen eine der Hauptlinien der Jungermanniidae (Marchantiophyta). Die Porellales weisen einen umfangreichen Fossilrekord auf und sind mit zahlreichen Gattungen (u.a. Frullania, Mastigolejeunea, Nipponolejeunea, Radulä) in eozänem Bernstein vertreten. Frullania ist zudem bereits im Bernstein der Kreide anzutreffen. Im Rahmen dieses Projekts sollen drei Fragestellungen bearbeitet werden. (1.) Durch Analyse von Chloroplastenmarkern, Kernmarkern und Mitochondrienmarkern soll eine robuste Großphylogenie der Porellales erstellt werden. (2.) Anhand der Porellales-Topologie und ihres Fossilrekords soll die Diversifikationszeit dieser Linie abgeschätzt und die phylogenetische Biogeografie der Gruppe rekonstruiert werden. (3.) Über die Analyse der Marker nrlTS, cp trnL-F und rbcL von etwa 100 Arten der Frullaniaceae soll die Phylogenie dieser kosmopolitischen Gruppe weiter aufgelöst werden. Insbesondere sollen neue Verwandtschaftskonzepte zu Frullania, der nach Plagiochila größten Gattung der Lebermoose entwickelt werden. Es ist zu erwarten, dass hier umfangreiche Neudaten zur Evolution von morphologischen und molekularen Merkmalen und zur Biogeografie ermittelt werden können. Die Frullania-Phylogenie soll mit anderen Phylogenien (z.B. Radula, Porella, Plagiochila) und den daraus ableitbaren biogeografischen Mustern verglichen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Beteiligte Person
Professor Dr. Stephan Robbert Gradstein