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Entwicklungsbedingungen von Absichtlichkeit und ihrer Grenzen: Selbstregulation im Schulalter

Subject Area General, Cognitive and Mathematical Psychology
Term from 2005 to 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5471738
 
Final Report Year 2014

Final Report Abstract

Alle geplanten Arbeiten für den Verlängerungszeitraum wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse weiterführender Datenanalysen wurden für Publikationen vorbereitet und haben zudem im Rahmen der aufgebauten intemationalen Kooperation bereits zu weiteren Forschungsvorhaben geführt. Unsere Studien bestätigten die Annahme, dass sich individuelle und kollektive Grenzen der Absichtlichkeiten hinsichtlich individueller und kultureller Unterschiede in der Sozialisation und Entwicklung von Selbstregulation und ihrer Funktion für Schulleistung und Sozialverhalten identifizieren lassen. Für Selbstregulation (d. h. Emotionsregulation, Verhaltenssteuemng) ergaben sich positive Zusammenhänge mit Schulleistungen und prosozialem Verhalten bei Kindem im Schulalter. Überdies erwies sich die Selbstregulation als ein bedeutsamer Faktor, um in der Literatur diskutierte Geschlechtsunterschiede in Bezug auf schulischen Erfolg zu erklären. Die weiterführend bearbeiteten Forschungsfragen zur Bedeutung der in der Sozialisation internalisierten Werthaltungen als Grenzen kollektiver Absichtlichkeit haben zur Klärung der Frage nach der Roller kulturspezifischer Entwicklungskontexte für die Entwicklung von Selbstregulation beigetragen. Kulturelle Unterschiede ließen sich im Vorschulalter hinsichtlich der Entwicklung von inhibitorischer Kontrolle und Verhaltenssteuerung nachweisen. Befunde zu intuitiven Erziehungstheorien gaben weiterhin darüber Aufschluss, dass elterlichen Sozialisationsintentionen Grenzen gesetzt sind, wenn keine optimale Passung zwischen kulturellen Werten, elterlichen Erziehungszielen und -Strategien und kindlichen Bedürfnissen bestehen (cultural fit). Unsere Befunde legen ebenfalls nahe, dass in der Sozialisation vermittelte kulturspezifische Modelle interpersonaler Beziehungen in Abhängigkeit des Sozialisationskontextes in unterschiedlicher Weise adaptiv und mit subjektivem Wohlbefinden im weiteren Entwicklungsverlauf verbunden sind. Die im Rahmen der Verlängerungsphase gewonnenen Befunde unterstreichen die Rolle sozialer, emotionaler und kognitiver Prozesse der Selbstregulation für schulischen Erfolg und für die Entwicklung sozio-kultureller Kompetenzen. Die Untersuchung mütterlicher Erziehungstheorien in verschiedenen kulturellen Entwicklungskontexten gibt Aufschluss über die zugrunde liegenden Sozialisationsprozesse. Die Ergebnisse der kulturvergleichenden Studien bestätigten die Annahmen, dass Autonomie und Verbundenheit in Eltem-Kind-Beziehungen eine kulturspezifische Funktion für die Entwicklung von Selbstregulation haben. Unsere Arbeiten im Verlängerungszeitraum ergänzen und erweitern die bisherigen Ergebnisse des Projektes. Zusammen leisten sie einen wichtigen Beitrag zu Klärung der Fragen nach kulturspezifischen Prozessen der sozio-emotionalen Entwicklung im Vorschul- und Grundschulalter und der ihnen zugrunde liegenden Entwicklungsfaktoren. Weiterführende Forschungsfragen ergeben sich hinsichtlich möglicher Zusammenhänge zwischen moralischer Entwicklung und der Entwicklung von Selbstregulation und sozio-kultureller Kompetenzen. Daher sind prospektive Untersuchungen im Längsschnitt unter Einbeziehung des sozio-kulturellen Kontextes in zukünftigen Studien wünschenswert. Praktische Implikationen ergeben sich hinsichtlich der Förderungsmöglichkeiten von Kompetenzen in Bezug auf Selbstregulation für eine erfolgreiche Entwicklung im familiären, schulischen und kulturellen Kontext.

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