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Ägyptische Schreibtradition in der althebräischen Epigrafik Untersuchung der hieratischen Zahl- und Sonderzeichen in nordwestsemitischen Alfabetschriften des 1. Jtds. v. Chr.
Antragsteller
Professor Stefan Wimmer, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5457002
In der Eisenzeit, grob der ersten Häfte des 1. vorchristlichen Jahrtausends entspechend, wurde im Raum Syrien-Palästina die norwestsemitische Alfabetschrift benutzt, differenziert in die Hauptzweige Phönizisch, (Alt-)Hebräisch und Aramäisch. Das Alfabetinventar wird, besonders in den (alt-)hebräischen Inschriften, durch ägyptische Zahlzeichen, in ihrer hieratischen Kursivform, erweitert. Zusätzlich finden weitere, nicht-alfabetische Sonderzeichen Verwendung, als Kürzel für Warenbezeichnungen und Maßeinheiten, die zumindest zum Teil ebenfalls aus der hieratischen Schrift entlehnt sind. Das Phänomen wurde 1924 erstmals beobachtet, nimmt jedoch seitdem einen Lückenplatz zwischen semitischer Epigrafik und Ägyptologie ein, d.h. es wird zwar notiert, eine umfassende Untersuchung wurde bisher aber von keiner Seite vorgenommen. Sie setzt einerseits fachübergreifende, andererseits in beiden Bereichen spezialisierte Kompetenz voraus. Die Hintergründe der hieratischen Schreibtradition in den Reichen Juda und Israel werden kontrovers diskutiert. Ihre Aufhellung verspricht einen fundierten Erkenntnisschub zu den Beziehungen mit Ägypten. Für die Ägyptologie würde im Umfeld der abnorm-hieratischen und beginnenden demotischen Paläografie dringend desiderierte Pionierarbeit eingebracht.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Gastgeber
Professor Dr. Günter Burkard