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Ausgrabungen auf der Agora von Selinunt/Sizilien. Die Bauten im Zentrum und am Nordrand des Platzes.

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5457231
 
Nach der Eroberung der griechischen Koloniestadt im Jahr 409 v. Chr. kam Selinunt unter punische Oberherrschaft. Die Untersuchung zur Wohnbebauung punischer Zeit wird erstmalig die Ruinen des 4. und 3. vorchristlichen Jahrhunderts vorlegen. Aufgrund von archäologischen Sondagen konnte der zeitliche Rahmen der Spätphase der Stadt neu defiliert werden. So ist das punische Selinunt, nachdem es vorwiegend als militärischer Stützpunkt gedient hatte, am Ende des 4. Jahrhundert neu aufgeblüht. Dieser Aufschwung findet seine Erklärung in den Friedenspolitik des syrakusanischern Gegenspielers Timoleon. Im Osten Sizilien wurden viele zerstörte Städte wieder aufgebaut und erneut besiedelt, ein Unternehmen des griechischen Herrschers, auf das Karthago wahrscheinlich mit der nochmaligen Besiedlung Selinunts reagierte. Dieser Wiederaufbau erfolgte offensichtlich nach anderen Gepflogenheiten und steht in punischer Tradition, wie anhand von charakteristischen Veränderungen in Urbanistik, im Wohnungsbau und in den Bautechnologien gezeigt werden kann. Ziel der Dissertation ¿Die punischen Häuser in Selinunt - Wohnen zwischen punischer Tradition und griechischem Einfluss , die von Prof. H. von Hesberg betreut worden ist, ist einerseits die Vorlage und Deutung der erhaltenen Baustrukturen der Selinuntiner Akropolis und andererseits die Einordnung der Wohnstadt unter dem Aspekt der Akkulturation. Es wird analysiert, welche Elemente zum griechischen Kulturkreis zu rechnen sind und welche in punischer Tradition stehen. Das charakterische Verhältnis wirft ein neues Licht auf die Wege der Hellenisierung der punischen Kultur.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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