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Lokale öffentliche Vergabe in Chile und Peru: Institutionelle Kohärenz und regionale Entwicklung

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545737061
 
Das öffentliche Beschaffungswesen ist eines der wichtigsten Instrumente des Staates zur Bereitstellung öffentlicher Güter und Dienstleistungen. In Lateinamerika haben die Regierungen von Chile und Peru seit über einem Jahrzehnt einen kontinuierlichen Reformprozess verfolgt, um Korruption und Missbrauch zu begrenzen und stattdessen die Ziele, Regeln und Verfahren der öffentlichen Vergabe so festzulegen, dass sie die sozio-ökonomische und nachhaltige Entwicklung der Regionen fördert. Dieses Vorhaben geht zwei Forschungsfragen nach: Erstens, wie sehr folgen stabile Ordnungen der lokalen Vergabe (Institutionen) den sich wandelnden formalen Vergaberegeln (Regulation)? Zweitens, welche Rolle spielt die lokale öffentliche Vergabe in der Entwicklung der Regionen Chiles und Perus? Zur Beantwortung dieser Fragen verfolgt das Vorhaben das Ziel, die lokale öffentliche Vergabe regional vergleichend zu analysieren, auf ihre Konvergenz bzw. Divergenz von den jeweiligen nationalen Vergaberegeln zu prüfen und ihre Rolle in der regionalen Entwicklung zu bestimmen. Zum Erreichen dieser Ziele sieht das Vorhaben ein inter-regional und inter-temporal vergleichendes Untersuchungsdesign vor, um sowohl regionale Variation als auch dynamische Anpassungen der Vergabepraxis beobachten zu können. Darüber hinaus bedarf es eines gemischten Methodendesigns, um mithilfe qualitativer und quantitativer Erhebungs- und Auswertungsmethoden institutionelle Strukturen und Interaktionsmuster der lokalen Vergabe zu ermitteln und deren Kohärenz mit den gesetzlichen Normen sowie mit der jeweiligen regionalen Entwicklung prüfen zu können. Die vier Arbeitspakete umfassen eine Policy-Analyse der Vergaberegeln und des Reformprozess zur Bestimmung der geltenden normativen Regeln (AP1), eine ökonometrischen Analyse der Vergabestatistiken zur Bewertung regeldivergenter Regionen (AP2), qualitative Fallstudien in je drei ausgewählten Regionen Chiles und Perus zur Aufklärung der spezifischen Interaktionsordnungen abweichender lokaler Vergabe (AP3) und die Verknüpfung der Vergabestatistik mit sozioökonomischen Indikatoren und einer ökonometrischen Analyse der institutionellen Kohärenz von lokaler Vergabepraxis und regionaler Entwicklung. Zusammen ermöglichen diese Arbeitspakete eine valide Beurteilung des Verhältnisses einerseits zwischen formalen Vergaberegeln und lokaler Vergabepraxis und andererseits von der lokalen Vergabepraxis zur regionalen Entwicklung in Chile und Peru.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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