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Visuelle Raumwahrnehmung während Augenbewegungen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5457489
 
Das Projekt erforscht die Prozesse der Verarbeitung räumlichvisueller Information aus dem durch sakkadische Blickbewegungen erzeugten diskontinuierlichen retinalen Eingang. Bei dieser Verarbeitung entstehen transiente charakteristische Fehler in der räumlichen Wahrnehmung der Umwelt. Die diesen Fehlern zugrunde liegenden Mechanismen sind noch größtenteils ungeklärt. Zwar existieren zu einzelnen Teilbereichen dieses Themengebiets bereits aufgereifte theoretische Modelle, jedoch noch kein umfassender, die unterschiedlichen experimentellen Befunde abdeckender Erklärungsansatz. Ziel der in diesem Antrag vorgestellten Experimente ist die weitergehende Aufklärung der Ursachen dieser Lokalisationsfehler durch sowohl psychophysische Experimente als auch den Ausbau unseres aufmerksamkeitsbasierten Modells. Insgesamt werden dabei zwei Effekte perisakkadischer Fehllokalisation untersucht, die voneinander unterschieden werden können; die auftretende Verschiebung in Sakkadenrichtung und die Kompression des visuellen Raumes auf das Sakkadenziel. Diese Fehllokalisationseffekte haben wir auch in einem von uns entwickelten, physiologisch motivierten Modell implementiert, das auf einem modulierenden, rückgeführten Sakkadenzielsignal beruht. Daneben soll der Einfluss der sakkadischen Adaptation auf die Raumwahrnehmung bestimmt werden. In vorherigen Untersuchungen haben wir gefunden, dass durch sakkadischer Adaptation die räumliche Wahrnehmung der Umwelt verändert wird. Auch die Untersuchung dieser Störungen soll dazu dienen, die Repräsentation und die Verarbeitung des Raumes in der Wahrnehmung zu verstehen. Zuletzt soll durch die Untersuchung der Dissoziation von perisakkadischer Fehllokalisation und der Wahrnehmung von Objekten und deren Eigenschaften eine Verbindung zu realistischeren, mehr szenisch orientierten Ansätzen der Wahrnehmung hergestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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