Detailseite
Projekt Druckansicht

Scham und Stolz in Mathematik bei Lehramtsstudierenden für die Primarstufe während des Praxissemesters (PriSMa-P)

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 545764321
 
Emotionen sind für Lehramtsstudierende in Lern- und Leistungssituation während des Studiums vor allem für den Wissenserwerb (Control-Value Theory: Pekrun, 2006) und in Praxisphasen vor allem für das unterrichtliche Handeln von Bedeutung (Modell der Lehreremotionen: Frenzel, 2014). Bisherige Forschung hat im Kontext der Lehrkräftebildung für die Primarstufe, sowohl allgemein als auch speziell im Fach Mathematik, Emotionen, die eng mit dem Selbst verknüpft sind und durch soziale Aspekte geprägt werden (z.B. Scham und Stolz), nicht umfassend berücksichtigt. Während in etablierten Modellen der Psychologie zwischen authentischem und hubristischem (überheblichem) Stolz unterschieden wird (Tracy & Robins, 2006), wurde diese Differenzierung im Bildungskontext bis auf wenige Ausnahmen bisher nicht vorgenommen. In dem hier beantragten Projekt werden Scham sowie authentischer und hubristischer Stolz sowohl als Leistungsemotionen im Fach Mathematik als auch beim Unterrichten von Mathematik hinsichtlich ihrer Entstehung, Aufrechterhaltung und ihren Folgen bei Primarstufenlehramtsstudierenden im Praxissemesters untersucht. Dafür wurde vor dem Hintergrund etablierter Theorien wie der Control-Value Theory (Pekrun, 2006) und dem Modell der Lehreremotionen (Frenzel, 2014) sowie Modellen der Kompetenzforschung (Blömeke, 2015) und Forschungsbefunden ein heuristisches Modell abgeleitet, welches in seinen einzelnen Teilen in einem längsschnittlichen Design mit fünf Messzeitpunkten vor, während und zum Ende des Praxissemesters geprüft werden soll. Hinsichtlich der Entstehung von Scham sowie authentischem und hubristischem Stolz als Leistungsemotionen werden Effekte prädisponierender Faktoren (z.B. Lern- und Leistungsziele, Lerngelegenheiten) vermittelt über Control- und Value-Appraisals untersucht. Hinsichtlich der Aufrechterhaltung wird das Zusammenspiel der drei Emotionen mit den Appraisals und dem professionellen Wissen in Mathematik untersucht. Scham, authentischer und hubristischer Stolz beim Unterrichten von Mathematik werden als Folge der Leistungsemotionen konzeptualisiert und ebenfalls im Zusammenhang mit aufrechterhaltenden Faktoren wie dem professionellen Wissen und Appraisals beim Unterrichten und hinsichtlich ihrer Effekte auf die geplante Wahl von Unterrichtsmethoden untersucht. Das Projekt soll neben der Prüfung dieser speziell auf Scham, authentischen und hubristischen Stolz formulierten theoretischen Annahmen ebenso Erkenntnisse zur Verknüpfung von Control-Value Theory und Modell der Lehreremotionen liefern. Dabei werden Primarstufenlehramtsstudierende speziell im Praxissemester untersucht, da sie in dieser Phase sowohl Lernende als auch Lehrende darstellen. Die Befunde können langfristig zu einer evidenzbasierten Verbesserung des Primarstufenlehramts in der Praxisphase beitragen, indem z. B. Wissen für passgenaue Interventionen bereitgestellt werden kann, um Studierende in dieser als herausfordernd empfundenen Phase professionell begleiten zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung