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Aggregationen von Prädatoren im offenen Ozean
Antragsteller
Matthew Hansen, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546442463
Die spektakulärsten Ansammlungen von Prädatoren auf unserem Planeten finden im offenen Ozean statt, aber unser Verständnis dafür, wie und warum verschiedene Prädatorenarten sich zusammen finden, wird stark von terrestrischer Forschung beeinflusst. Terrestrische Prädatoren neigen dazu, sich an Kadavern zu versammeln, wo Unterschiede im Prädator-Phänotyp und inter-spezifische Dominanzhierarchien die Regeln des Beutezugangs bestimmen. Aufgrund von Unterschieden in der Umwelt und der Beutearten lassen sich die Mechanismen, welche die Interaktionen zwischen Prädatoren in terrestrischen Systemen bestimmen, nicht direkt auf den offenen Ozean übertragen. Jedes Jahr greift vor der Küste von Baja California im Pazifik eine Vielzahl von Prädatoren, angeführt von gestreiften Marlinen, aber einschließlich einer vielfältigen Palette von Knochenfischen, Meeressäugern, Seelöwen und Vögeln, große Schwärme von Beutefischen an. Studien vergleichbarer Prädatorenansammlungen im offenen Ozean sind bisher eher auf qualitativem Niveau durchgeführt worden und haben sich hauptsächlich auf die Dokumentation gleichzeitigen auftretender Prädatorenarten konzentriert. Daher fehlen diesem Forschungsbereich immer noch die quantitativen Daten (räumlich-zeitliche Positionen von Prädatoren und Beute, Angriffs- und Erfolgsraten), die erforderlich sind, um die Mechanismen und Funktionen dser Interaktionen zwischen verschiedenen Prädatorenarten zu verstehen. Aufbauend auf den konzeptionellen und methodologischen Fortschritten im Rahmen des DFG-Projekts, die es unserem Team ermöglichten, die ersten hochauflösenden Trajektorien von Prädator-Beute-Interaktionen im offenen Ozean zu sammeln, wird dieses interdisziplinäre Projekt speziell diese fehlenden Daten zu den Interkationen verschiedener Prädatorenarten liefern. In Kombination mit Computersimulationen werden wir die Verhaltensökologie von Prädatorenaggregationen im offenen Ozean auf beispiellosem Detailniveau untersuchen. Das Projekt hat drei Hauptziele zur Untersuchung der Bildung und Aufrechterhaltung von Prädatorenansammlungen: (A) Mechanismen - Wie fördert der Beutetyp die Entstehung von Prädatorenaggregationen, erzeugen einige Prädatoren (z. B. gestreifte Marline) die Voraussetzungen für diese Ansammlungen, wenn ja, wie? (B) Funktion und Interaktionstyp - Welcher Art sind die Interaktionen zwischen gestreiften Marlinen und den anderen Prädatorenarten (konkurrierend, kommensal, mutualistisch). © Integration von Verhalten und Morphologie - Wie bedingen die verschiedenen Prädator Phänotypen die Unterschieden im Angriffsverhalten und tragen zur Entstehung von mutualistischen Interaktionen zwischen Prädatorenarten bei? Die Erfüllung dieser Ziele wird wichtige Einblicke in die Rolle von Interaktionen zwischen Prädatoren im offenen Ozeans bieten und damit einen wichtigen Beitrag zu unserem Verständnis ökologischer Prozesse im offenen Ozean zu leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen