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Risiko- und Schutzfaktoren psychischer Erkrankungen nach Exposition gegenüber Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen

Antragstellerin Ahlke Kip, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546536645
 
Die Folgen der steigenden Anzahl an klimawandel-bedingten Naturgefahren stellt eine der größten globalen Public Health Herausforderungen dar. Das beantragte Forschungsprojekt zielt auf eine detaillierte Untersuchung von Risiko- wie auch Schutzfaktoren für psychische Erkrankungen nach einer Exposition gegenüber Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen weltweit ab. Das erste Forschungsziel ist die Exploration von zentralen Einflussfaktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen nach Exposition gegenüber dem größten Flächenbrand in der Geschichte Australiens. Das Projekt wird einen großen längsschnittlichen Datensatz nutzen, der nach den Black Saturday Bränden 2009 in Australien erhoben wurde. Explorative Netzwerkanalysen werden genutzt, um Vorhersagemodelle für drei gängige psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen in der Folge von Naturkatastrophen zu entwickeln: Posttraumatische Belastungsstörung, Depression und Alkoholmissbrauch. Die Methodik ermöglicht eine nuancierte Darstellung der Komplexität und Dynamik von Netzwerkstrukturen zwischen Einflussfaktoren und Symptomen, die spätere prospektive Studien informieren soll. Dieses Forschungsziel soll am ersten Standort erarbeitet werden, der Universität New South Wales in Sydney, Australien. Das zweite Forschungsziel ist die Untersuchung von Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Erkrankungen und Suizidalität nach Exposition gegenüber Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen weltweit mittels Drei-Level Metaanalyse. Dieses Projekt baut auf einer laufenden metaanalytischen Untersuchung der Prävalenzraten psychischer Erkrankungen in Populationen, die von Naturkatastrophen betroffen waren, auf. Die Drei-Level Methodik ermöglicht die Berücksichtigung von Abhängigkeiten zwischen Daten, während gleichzeitig eine breite Anzahl an Risiko- und Schutzfaktoren eingeschlossen werden kann. Diese umfassen sowohl relevante Faktoren vor (z.B. Ethnische Zugehörigkeit, Familienstand), während (z.B. Erlebnis von Todesangst, Verletzung), als auch nach dem Ereignis (z.B. anhaltende finanzielle Belastung, Verlust von Eigentum). Dieses Projektziel wird wesentliche Erkenntnisse für die Entwicklung von gezielten Präventionsmaßnahmen nach Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen liefern. Das zweite Projektvorhaben wird am zweiten Standort verfolgt, der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Ein übergeordnetes Ziel ist die Erweiterung meiner klinischen und methodischen Expertise, der Austausch innerhalb von internationalen Arbeitsgruppen und die Exploration zukünftiger eigener Forschungsvorhaben.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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