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SFB 417:  Regionenbezogene Identifikationsprozesse. Das Beispiel Sachsen

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5481553
 
Der Sonderforschungsbereich 417 beschäftigt sich mit den vielfältigen kulturellen, ökonomischen, politischen und wissenschaftlichen Prozessen des "region making". Ziel ist es, mit einer kulturgeschichtlichen Regionenforschung die Mechanismen und die Bedeutung von Regionalisierungen herauszufinden und den Raumbezug menschlicher Existenz anhand von Identifikationsprozessen von Angehörigen einer Region als gemeinsam praktizierte, empfundene oder nur gedachte "Sinnordnung" zu erfassen. Regionalisierungen sind in unserem Verständnis explizite und implizite Versuche der Herstellung identitätsstiftender oder identitätsstabilisierender Raumbezüge. Sie sind in allen Sphären der Gesellschaft anzutreffen, unterscheiden sich jedoch nach Reichweite, Funktion und Darstellungskraft gegenüber konkurrierenden Raum- und anderen Identitätsbezügen. Die Spanne der Forschungsfragen reicht bei einer historischen Tiefe bis zum Beginn der Frühen Neuzeit von der Ermittlung jener Versuche, die den Raumbezug zur Herstellung von Identitätsbeziehungen zu institutionalisieren suchen bis zu den alltäglich - meist wenig expliziten - Regionalisierungen durch Konsum, Kommunikation oder den Aufbau von Bildwelten zu mental maps. Schließlich wird nach den Folgen der Regionalisierungen für das soziale Handeln, für Identifikation mit der Region, für Engagement in der Region oder die Absage an eine regionale Bindung gefragt. Wir verfolgen drei zentrale Fragen: 1.Was bedeutet die Rede von "regionaler Identität" und wie lassen sich regionenbezogene Identifikationsprozesse wissenschaftlich angemessen beschreiben? 2.Welche Identitätsmuster gibt es und wie haben sich diese Muster und die sie konstituierenden Prozesse geschichtlich verändert? 3. Wie verlaufen regionenbezogene Identifikationsprozesse im Spannungsverhältnis von Lebenswelt und Herrschaft und vermittelnder Institutionen?Der Sonderforschungsbereich besteht aus zwölf Teilprojekten, die sich in drei Projektbereiche gliedern. Beteiligt sind Vertreter der Erziehungswissenschaft, Geographie, Geschichtswissenschaft, Kulturwissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie und Theologie.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Universität Leipzig
 
 

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