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Phänotypen pathologischer Aufmerksamkeit bei Furcht und Angst

Antragsteller Dr. Mario Reutter
Fachliche Zuordnung Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548261998
 
Angsterkrankungen gehören zu den bedeutsamsten Gründen psychischer Belastung und gehen mit Veränderungen in der Aufmerksamkeit einher. Trotzdem gelingt es aktuell noch nicht, das Ausmaß von Aufmerksamkeitsverzerrungen einzelner Personen verlässlich zu messen. Eine hohe Reliabilität ist jedoch für die Entwicklung und Evaluation von Therapieansätzen unverzichtbar. Daher sollen in diesem Projekt optimale Rahmenbedingungen identifiziert werden, um Aufmerksamkeitsveränderungen präzise zu erfassen und in Bezug zu Angsterkrankungen zu setzen. Hierfür verwenden wir einen multimodalen Ansatz basierend auf Techniken zur Erfassung von Augenbewegungen, hirnelektrischer Aktivität und peripherphysiologischer Reaktionen wie Herzschlag und Schweißdrüsenaktivität. Diese kommen in Aufgaben zur Anwendung, die durch eine theoretische Unterscheidung verschiedener Aufmerksamkeitsphasen besonders genau einzelne Verarbeitungsprozesse messen können. Arbeitspaket A beschäftigt sich hierfür mit der Antizipation von bzw. der Suche nach potentieller Bedrohung. Arbeitspaket B fokussiert hingegen auf den Wettbewerb um Ressourcen selektiver Aufmerksamkeit während und nach der Verarbeitung bedrohungsrelevanter Reize. Hierfür wird vor Allem auf eine Kombination von Eye Tracking und Elektroenzephalographie gesetzt, um den Einfluss von Aufmerksamkeitskomponenten mit und ohne Augenbewegungen auf klassische Maße verzerrter Aufmerksamkeitsprozesse zu differenzieren. In allen Experimenten bedienen wir uns neuartiger Auswertungsmethoden, um für uns günstige Rahmenbedingung systematisch zu identifizieren und für zukünftige Projekte nutzbar zu machen (sog. Multiversums- und Spezifikationskurven-Analysen). Unsere Ergebnisse überprüfen wir daraufhin in einem Abschlussexperiment, welches die Erkenntnisse aus den vorausgegangenen Untersuchungen auf eine neue Stichprobe anwendet und damit deren Generalisierbarkeit überprüft. Ein Erfolg dieses Vorhabens würde den Weg für Folgeprojekte in Form von klinischen Interventionsstudien ebnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Niederlande
Kooperationspartner Professor Dr. Matthias J. Wieser
 
 

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