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Entscheidungsfindung in einer komplexen Welt: Wie integrieren Menschen Umweltinformationen, persönliche Erfahrung und soziale Informationen während der räumlichen Suche nach Ressourcen

Antragstellerin Dr. Marwa Kavelaars
Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548491539
 
Adaptive Entscheidungsfindung ist ausschlaggebend, um sich in einer zunehmend komplexer werdenden (Um)Welt zurecht zu finden und bedarf der Integration unterschiedlicher Informationsquellen, u.a. vorherige Informationen über die Umwelt, aktualisierte Informationen aufgrund der Interaktionen mit der Umwelt und Informationen von anderen (soziale Informationen). Die Suche nach räumlich verteilten Ressourcen ist ein herausragendes Beispiel für menschliches Verhalten, das auf kontinuierlicher Entscheidungsfindung basiert. In diesem Projekt möchte ich deshalb darlegen, wie Eisfischen als neuartiges Modellsystem, wichtige Erkenntnisse über die kognitiven Prozesse der Entscheidungsfindung in einem naturalistischen Kontext liefern kann. Um zu verstehen wie Menschen unterschiedliche Informationsquellen integrieren, werde ich experimentelle Felduntersuchungen, empirische Datenerhebungen sowie Computermodelle kombinieren. Mittels GPS-Sensoren und Kopfkameras werden Bewegungs- und Verhaltensdaten in verschiedenen sozioökologischen Kontexten erhoben (solitäre Suche, kompetitive Suche und kooperative Suche). Die solitäre Suche nach Ressourcen, wird untersuchen, wie vorherige Informationen über die Umwelt und persönliche Informationsakquise integriert werden, um dem Explorations-Ausbeutungs Dilemma zu begegnen. Die kompetitive Suche nach Ressourcen wird den Einfluss sozialer Informationen auf das Suchverhalten verdeutlichen und die kooperative Suche nach Ressourcen soll beleuchten, wie der soziale Kontext (Gruppengröße und Anreizstruktur) zum einen die Individual- bzw. Gruppenstrategien und zum anderen den individuellen und kollektiven Erfolg beeinflussen. Mithilfe von Computermodellierungen, werde ich kognitive Modelle entwickeln, die dabei helfen sollen, die der Entscheidungsfindung unter naturalistischen Bedingungen zugrunde liegenden latenten Prozesse zu verstehen. Diese Arbeit wird dazu beitragen, wichtige Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie sozioökologische Kontexte menschliches Verhalten gestalten. Zudem sollen die möglichen Vorteile der kollektiven Suche nach Ressourcen und mögliche Ursachen für die Entstehung kollektiven Verhaltens in einer Gesellschaft beleuchtet werden. Durch die einzigartige Kombination von Methoden und Perspektiven aus der Tierökologie sowie der Psychologie, ist dieses Projekt in der Lage die Fragestellung zu lösen, wie Menschen Informationen dynamisch integrieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Entscheidungsfindungen in realen Kontexten besser verstehen zu können.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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