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Berufliche Strategien und Statuspassagen von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund im deutsch-französischen Vergleich
Antragsteller
Professor Dr. Olaf Groh-Samberg
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 54903963
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die beruflichen und sozialen Handlungsstrategien von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund im deutsch-französischen Vergleich zu untersuchen. Neben den Ursachen, die zu problematischen Lebensverläufen und misslingender Arbeitsmarktintegration fuhren, sollen gezielt auch die Bedingungen erfolgreicher Bewältigungen herausgearbeitet werden. Dazu werden einerseits qualitative Feldforschungen in jeweils zwei benachteiligten Quartieren in Paris und in Berlin durchgeführt, und zum anderen quantitative Vergleichsanalysen auf Basis von repräsentativen Mikrodaten. Die Analysen verfolgen den Einfluss der Migrationsgeschichte, der Herkunftsfamilie und des sozialen Milieus auf die Handlungsstrategien, mit denen die jungen Erwachsenen die beruflichen und familialen Statuspassagen zu bewältigen versuchen.Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern die jungen Migrantinnen unter den Bedingungen und Erfahrungen blockierter Chancen zunehmend informelle Strategien ausbilden, die sich nicht länger an einem sozialen Aufstieg durch Bildungserwerb orientieren, sondern vielmehr daran, sich über die flexible Wahrnehmung von Gelegenheitsstrukturen und die Mobilisierung sozialer Netzwerke durchzuschlagen. In beiden Ländern werden junge Erwachsene einer jüngeren und einer älteren Zuwanderergruppe betrachtet, in Deutschland Aussiedler und Zuwanderer aus der Türkei, in Frankreich Zuwanderer aus dem subsaharischen Afrika und dem Maghreb. Im Ländervergleich sollen die Auswirkungen unterschiedlicher institutioneller Rahmenbedingungen auf die Probleme der Statuspassagen und die Möglichkeiten, auf sie zu reagieren, analysiert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Carsten Keller